Indien
Gesellschaft & Politik

Die ehrlichste Heiratsanzeige der Welt: «Ich trage eine Brille und sehe damit bekloppt aus»

Inderin lehnt sich gegen arrangierte Ehen auf

Die ehrlichste Heiratsanzeige der Welt: «Ich trage eine Brille und sehe damit bekloppt aus»

03.03.2015, 13:5803.03.2015, 17:14
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Trägt zwar keine Brille und sieht auch nicht bekloppt aus: Erfolgreich ist Indhuja Pillais Anzeige aber allemal.
Trägt zwar keine Brille und sieht auch nicht bekloppt aus: Erfolgreich ist Indhuja Pillais Anzeige aber allemal.bild: facebook/Indhuja Pillai

Eine 24-jährige Inderin hat auf die klassische Heiratsanzeige ihrer Eltern in einer Zeitung mit einer rebellischen Annonce im Internet reagiert. Ihre ehrliche Selbstbeschreibung – «Ich trage eine Brille und sehe damit bekloppt aus» – wurde zum Hit.

Mehr als 230'000 Mal sei ihre Homepage marry.indhuja.com bereits besucht worden, berichtete die indische Zeitung «Indian Express» am Dienstag. Indhuja Pillai weist in ihrem Steckbrief vieles von sich, was Heiratskandidaten von indischen Frauen bis heute erwarten.

Als Geschlecht gibt sie «Tomboy» (jungenhaftes Mädchen) an. «Ich werde mir keine langen Haare wachsen lassen. Niemals», schreibt die Mitarbeiterin eines Start-Ups in Bangalore. Vom Trinken halte sie nichts, ebenso wenig vom Rauchen.

«Mom & Dad, jetzt könnt ihr nicht mehr sagen, ich hätte nicht geholfen.»
«Mom & Dad, jetzt könnt ihr nicht mehr sagen, ich hätte nicht geholfen.»bild: facebook/indhuja pillai

Auch lehnt sie die klassische indische Heirat von zwei Familien statt zwei Individuen ab. «Es ist besser, wenn er kein Familien-Typ ist. Extra-Punkte für denjenigen, der Kinder hasst.» Der Mann ihrer Träume trage einen Bart, möge seinen Job und wolle die Welt bereisen.

Auf Twitter und Facebook erhielt Pillai viel Zuspruch. «Der Facebook-Eingang war übervoll mit Liebesnachrichten», schreibt sie in ihrem Blog.

Viele Kommentatorinnen fühlten sich inspiriert und schrieben, sie würden ihrem Beispiel folgen. Damit würden diejenigen Männer verschreckt, die man eh nicht wolle, meint etwa Fatima Qadir. Bis heute werden die meisten Ehen in Indien arrangiert. (wst/sda/dpa)

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