International
Armee

Serbiens Armee schlägt Wiedereinführung der Wehrpflicht vor

Serbiens Armee schlägt Wiedereinführung der Wehrpflicht vor

04.01.2024, 19:16
Mehr «International»
FILE - Serbian Army soldiers perform during a military parade at the military airport Batajnica, near Belgrade, Serbia, on Oct. 19, 2019. Serbia looks set to reintroduce the obligatory military servic ...
Serbische Soldaten bei einer Parade, 2019.Bild: keystone

Das Balkanland Serbien erwägt die Wiedereinführung der 2011 abgeschafften Wehrpflicht. Der Generalstab der serbischen Streitkräfte schlage dem Präsidenten Aleksansdar Vucic als Oberkommandierendem vor, eine Wehrpflicht von bis zu vier Monaten einzuführen, hiess es in einer Erklärung der serbischen Militärspitze, die am Donnerstag in Belgrad veröffentlicht wurde.

«Der Vorschlag basiert auf einer detaillierten Analyse der allgemeinen Sicherheitslage und der aktuellen Herausforderungen, mit denen die Republik Serbien als militärisch neutrales Land konfrontiert ist», führte das Dokument weiter aus.

Bereits am Morgen hatte Verteidigungsminister Milos Vucevic im Fernsehen die Wiedereinführung der Wehrpflicht angekündigt. «Wir brauchen neue Rekruten», sagte er. «Wir bereiten uns nicht auf einen Krieg vor, aber wir brauchen sie (die Wehrpflicht), damit das Land bereit ist, sich selbst zu verteidigen.»

Vucevic gilt als treuer Gefolgsmann von Vucic, der in der Vergangenheit schon mehrfach über die angebliche Notwendigkeit einer Wehrpflicht gesprochen hatte. In Belgrad geht man davon aus, dass das im Dezember neu gewählte Parlament nach seiner Konstituierung in den kommenden Wochen relativ zügig die gesetzlichen Grundlagen für eine erneute Wehrpflicht schaffen wird.

Das EU-Kandidatenland Serbien, das sich unter Vucic stärker an Russland angelehnt hat, wäre dann das einzige Land in der Region mit Wehrpflicht. Vor allem gegenüber dem Nachbarland Kosovo greift das serbische Militär immer wieder zu Drohgebärden. So errichtete es Dutzende Stützpunkte unmittelbar an der Grenze zum Kosovo.

Die ehemals serbische, heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Provinz, hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Belgrad hat diesen Schritt nie anerkannt und beansprucht das Territorium des Kosovos für sich. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
9
Iranische Sängerin tritt ohne Kopftuch auf – jetzt drohen ihr Konsequenzen
Die iranische Sängerin Parastoo Ahmadi hat ein Konzert gegeben. Dies ist ein seltener Anblick im Iran und gleich in doppelter Hinsicht ein Statement gegen die Regierung, denn Frauen ist es dort nicht gestattet, öffentlich zu singen. Erst recht nicht ohne Kopftuch.

In den sozialen Medien wird sie gefeiert: Parastoo Ahmadi, eine Musikerin aus dem Iran, die mit ihrem jüngsten Auftritt viel aufs Spiel gesetzt hat. Am Mittwochabend streamte sie auf Youtube ein halbstündiges Konzert live.

Zur Story