Etwa hundert bis 150 Flüchtlinge versuchten an der französischen Polizei und anderen Ordnungskräften vorbeizukommen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Tunnelbetreiber teilten über Twitter mit, dass es bei den Passagen vom englischen Folkestone aus etwa zwei Stunden Verspätung gebe.
Nach Angaben des französischen Innenministeriums hatte es in der Nacht zu Mittwoch die Rekordzahl von 2300 Versuchen von Flüchtlingen gegeben, in den Tunnel unter dem Ärmelkanal einzudringen und nach Grossbritannien zu gelangen. Seit Wochen versuchen immer wieder hunderte Flüchtlinge nachts zum Eurotunnel vorzudringen, um an Bord von Güterzügen nach Grossbritannien zu gelangen.
In den vergangenen Nächten gab es dem französischen Innenministerium zufolge mindestens 2000 Versuche. Die Zahl der Flüchtlinge liegt deutlich niedriger: Sie versuchen in einer Nacht häufig mehrfach, auf das Gelände zu gelangen. Eurotunnel hat die Zahl der privaten Sicherheitsleute auf knapp 200 erhöht, in dem Gebiet sind ausserdem 300 Polizisten im Einsatz.
Die Fluchtversuche haben seit Anfang Juni für mindestens neun Flüchtlinge tödlich geendet. Am Mittwochmorgen wurde in der Nähe des Tunnels der Leichnam eines Flüchtlings aus dem Sudan entdeckt. Der zwischen 25 und 30 Jahre alte Mann wurde nach Worten eines Polizisten offenbar von einem Lastwagen überfahren, als er auf einen Zug steigen wollte, von dem der Lkw gerade herunterfuhr. (sda/afp)