Letzte Woche gab es die ersten guten Neuigkeiten aus Israel zur Wirkung der Impfung. Die Wissenschaftler um Eran Segal vom Weizmann Institute berichteten in der Alterskategorie der Ü60-Jährigen im Vergleich mit 14 Tagen zuvor von 35 Prozent weniger Fällen, 30 Prozent weniger Hospitalisationen und 20 Prozent weniger schweren Verläufen. Sie sprachen noch vorsichtig von ersten Resultaten, deren Trend sich erst bestätigen müsse.
Diese Woche haben Segal und Co. erneut gute Nachrichten, dieses Mal mit dem Vergleich zu vor drei Wochen. So gab es jetzt in der gleichen Altersgruppe 50 Prozent weniger Neuinfektionen, 36 Prozent weniger Hospitalisationen und 29 Prozent weniger schwere Verläufe:
Israel: Trends of vaccine effectiveness continue
— Eran Segal (@segal_eran) February 8, 2021
e.g., in the past 21 days:
60 y/o (vaccinated first):
50% fewer cases
29% fewer critically ill
under 60 y/o:
18% fewer cases
32% *more* critically ill
Updated preprint & more city-level analyses: https://t.co/7CDEWTKhjk https://t.co/bBmRUCUCsF pic.twitter.com/3SgeZwFkur
Der Trend zeigt also in eine erfreuliche Richtung. Die Wissenschaftler veröffentlichten einen aktualisierten Preprint ihrer Studie zum Corona-Verlauf in Israel nach dem Impfstart.
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Schauen wir uns das etwas genauer an. Bei den Über-60-Jährigen erhielten in Israel mit Stand 8. Februar (8 Uhr) 80 Prozent die zweite Impfdosis, fast 90 Prozent zumindest die erste:
Insbesondere die Abnahme bei den Ü60-Jährigen ist eindrücklich. In der Alterskategorie bis 59 Jahre lässt der Effekt noch auf sich warten.
Die Fallzahlen haben sich auf hohem Niveau stabilisiert, bei Hospitalisationen und schweren Verläufen gab es gar eine Zunahme der Fälle. Wie sich dies weiter entwickelt, bleibt abzuwarten. Rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung erhielt mittlerweile in Israel die zweite Impfung, die jüngere Bevölkerungsgruppe wird in den nächsten Tagen weiter aufholen.
Interessant ist auch der Vergleich zwischen dem 2. Lockdown im Oktober und dem 3. Lockdown aktuell. Hier zeigt sich bei den Ü60-Jährigen eine massive Abnahme der Fälle. Während die Fallzahlen sich in dieser Altergruppe noch im Herbst trotz Lockdown nach oben entwickelten, stürzen sie seit kurz nach Verabreichung der 2. Impfdosis stark ab.
Die Fallzahlen gehen in Israel zwar zurück, allerdings befinden sie sich weiterhin auf hohem Niveau.
Wie die Entwicklung weiter geht, bleibt spannend zu beobachten. Zum einen wird weiterhin geimpft, zum anderen wurden am Sonntag erste Lockerungen beim Lockdown (seit 8. Januar) erlaubt.
So wurde das Verbot aufgehoben, sich weiter als einen Kilometer von seiner Wohnung zu entfernen. Auch Beschäftigte, die keinen Kundenkontakt haben, dürfen zurück zur Arbeit. Dass die Zahlen trotz hartem Lockdown nicht weiter nach unten kamen, liege gemäss den Verantwortlichen an den Virus-Mutationen. Auch aufgrund der vielen durchgeführten (doppelten) Impfungen wurden die ersten Schritte aus dem Lockdown gewagt.
Bis auf den einen Aktionstag zur psychischen Gesundheit wurde nichts zur Bewältigung der Folgen des Virus gemacht. Geld verteilen ist schnell gemacht, heilt aber nicht die Wunden in der Bevölkerung..