So viele Impfdosen sind in der Schweiz und in Liechtenstein bis zum Mittwoch um Mitternacht gespritzt worden, gab das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Wochenende bekannt. Auf 100 Einwohnerinnen und Einwohner macht das 4,3 Dosen aus. Pro Kopf am meisten geimpft haben die Kantone Nidwalden und Appenzell Innerrhoden mit je 8,7 Impfungen pro 100 Einwohner. Dahinter folgt Basel-Stadt mit 7,5 Impfungen pro 100 Einwohner.
Pro Kopf am wenigsten Dosen gespritzt wurden in den Kantonen Bern – 3 auf 100 Einwohner – und Neuenburg mit 3,2 Impfungen auf 100 Personen. Ausgeliefert worden waren bis Mittwochabend insgesamt 539'575 Impfdosen, wie das BAG schreibt.
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Die Massnahmen in der Schweiz werden wohl Ende Februar verlängert, für den März werde es kaum Lockerungen geben. Die Sonntagspresse schrieb davon, dass es höchstens «ein, zwei Zückerchen» geben werde. «Es wird vor allem im symbolischen Bereich zu Lockerungen kommen», sagt eine gut informierte Person aus dem Umfeld des Bundesrats gegenüber der NZZ am Sonntag.
Konkret könnte das heissen: Es werden erst einmal nur einzelne Geschäfte, Zoos oder Museen wieder öffnen dürfen. Grössere Versammlungen und Veranstaltungen bleiben bis auf weiteres verboten. Der Bundesrat befürchtet, dass es wegen der Mutationen ab März zu einem – möglicherweise massiven – Anstieg der täglichen Infektionen kommt. Ein Szenario rechnet mit über 15’000 Infektionen pro Tag. Zurzeit sind es rund 1600.
Derweil steigt die Nachfrage nach Impfungen rasant: Diverse Kantone melden ein sprunghaft gestiegenes Interesse am Schutz vor dem Virus. «Die Nachfrage nach der Covid-Impfung ist sehr gross», sagt Nora Kronig, Leiterin der Arbeitsgruppe «Covid-Impfstoff» im Bundesamt für Gesundheit der NZZ am Sonntag.
Ein Kantonsvertreter spricht sogar von einem «Run auf die Impfung» und vermutet, dass dies die Folge der gegenwärtigen Impfstoffengpässe sei. «Plötzlich merken viele Menschen, dass Corona-Impfungen nicht unbeschränkt verfügbar sind.» In mehreren Kantonen gibt es bereits lange Wartelisten.
Die Impfungen kosten den Bund viel Geld, berichtet die NZZ weiter. Auf rund eine halbe Milliarde Franken schätzt Alfred Angerer, Professor für Gesundheitsökonomie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), die Gesamtkosten der nationalen Impfkampagne. Dabei geht er von einem Bedarf von neun Millionen Impfdosen aus. Diese Menge wird benötigt, um zwei Drittel aller Erwachsenen mit zwei Spritzen zu immunisieren. Billiger als die Folgen der Lockdowns dürfte die Kampagne allemal sein.
Eine Verschärfung in der Schweiz gibt's ab heute Montag beim Reise-Regime. Neu müssen alle vor dem Abflug in die Schweiz einen negativen PCR-Test vorweisen – Antigentests reichen nicht.
Wer aus einem Risikoland einreist, muss wie gewohnt in Quarantäne. Diese wurde allerdings von zehn auf sieben Tage verkürzt – falls ein negativer Test vorliegt. Dies gilt übrigens auch für die Quarantäne nach Kontakt mit einer infizierten Person.
Der Astrazeneca-Impfstoff zeigt neuen Studienergebnissen zufolge wohl lediglich eine recht begrenzte Wirkung gegen die in Südafrika entdeckte Coronavirus-Variante.
Die vorläufigen Studiendaten der Universitäten Oxford und Witwatersrand, die das Unternehmen heute Montag veröffentlichen will, sollen zeigen, dass das Vakzin bei der Variante B.1.351 wohl weiterhin wirksam gegen schwere Verläufe ist, leichte Erkrankungen aber weniger verhindert. Allerdings ist die Aussagekraft der Daten dem Bericht zufolge begrenzt, da der Grossteil der 2000 Probanden der Studie jung und gesund waren.
Die Regierung von Südafrika hat deswegen beschlossen, den Impfstoff nicht weiter zu verwenden. Gemäss Südafrikanischen Wissenschaftlern habe der Impfstoff lediglich eine generelle Wirksamkeit von 22 Prozent gegen die Variante B.1.351.
Das Südtirol galt während der ersten Welle noch als Musterprovinz Italiens – man lockerte als erstes. Nun ist es genau anders herum: Während der Rest des Landes langsam lockert, gilt ab Montag in Südtirol wieder der Lockdown – die Wocheninzidenz liegt bei 763 Fällen auf 100'000 Einwohner – europaweit steht nur Portugal schlechter da.
Ab Montag gehen die meisten Geschäfte zu, die Schüler müssen in den Fernunterricht, die Wohngemeinde darf nur für die Arbeit oder im Notfall verlassen werden. (jaw/sda/dpa)
Sie schulden uns Tennisspielern noch immer eine Erklärung, weshalb auf 600m2 zwei Leute nicht Tennis spielen dürfen. Dankeschön.