Gemäss einer Pressemitteilung des Landkreises Osnabrück wurden die positiven Fälle am 2. Februar bei den täglichen Schnelltests der Mitarbeitenden entdeckt. Nach einer kompletten Testung aller Bewohner und der Typisierung der Viren konnten 14 Fälle der britischen Variante nachgewiesen werden.
Alle Bewohner waren am 25. Januar zum zweiten Mal geimpft worden. Das bestätigte ein Kreissprecher am Sonntag dem NDR. Im Altersheim wurde mit dem Impfstoff Biontech/Pfizer geimpft.
Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, seien die Seniorinnen und Senioren bisher nur von asymptomatischen oder leichten Verläufen betroffen. Dies könnte auf eine positive Wirkung der Impfung hindeuten.
Da die zweite Impfung der Seniorinnen und Senioren erst 8 Tage zurücklag, könnte die Ansteckung darauf zurückzuführen sein, dass die Impfung ihre volle Wirkung zu diesem Zeitpunkt noch nicht entfaltet hat.
Eine wichtige Aufgabe scheint die Impfung allerdings zu erfüllen: Trotz ihres hohen Alters und der entsprechenden Kategorisierung als Risikogruppe leiden bisher keine der Erkrankten unter einem schweren Verlauf.
Das gesamte Heim, alle Mitarbeiter, sowie all deren Familien wurden unter Quarantäne gestellt.
Des Weiteren fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz das Gesundheitsministerium dazu auf, Altersheime nach der zweimaligen Impfung der Bewohner eng zu überwachen. Ansonsten gäbe es keine verlässlichen Daten zur Gefahr der Mutationen bei Hochrisikogruppen.
Der Fall wirft natürlich einige Fragen auf. Klar ist: Keiner der Impfstoffe, die bisher auf dem Markt sind, weist einen 100-prozentigen Schutz vor einer Corona-Erkrankung auf. So gesehen ist es also nicht speziell, dass es Fälle von geimpften Personen gibt (und auch in Zukunft geben wird), die sich anstecken. Dass dies allerdings gerade 14 Personen im gleichen Altersheim betrifft, ist statistisch gesehen dann doch ein aussergewöhnlicher Vorfall.
Der Fall, wie er sich derzeit präsentiert, zeigt allerdings noch etwas anderes: Die Erkrankung hat die vulnerabelste Gruppe getroffen. Trotzdem haben sämtliche 14 Patienten höchstens einen leichten Verlauf. Keine einzige Person leidet an schweren Symptomen oder muss ins Spital eingeliefert werden. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich mit einer Impfung die Gefahr eines schweren Verlaufs deutlich reduziert.
(saw)