Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat offiziell seine Kandidatur für den CDU-Vorsitz erklärt. Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn sagte am Dienstag in Berlin, Laschet wolle als Parteichef kandidieren, er als sein Stellvertreter.
Vergangene Woche hatte bereits CDU-Aussenpolitiker Norbert Röttgen seine Kandidatur bekanntgegeben. Am Vormittag wollte auch der frühere CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz erklären, dass er antritt, wie die Nachrichtenagentur DPA am Montag aus Parteikreisen erfuhr.
Die zurücktretende CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte am Montag angekündigt, dass sich mögliche Kandidaten noch in dieser Woche erklären wollen. Gewählt wird die neue Parteispitze auf einem Sonderparteitag am 25. April in Berlin.
Mit den Bewerbungen steht fest, dass die CDU erneut in einer «Kampfkandidatur» – also einer Wettbewerbssituation - über ihren künftigen Parteivorsitz entscheiden wird. Eine einvernehmliche «Teamlösung» mit vorherigen Absprachen scheint vom Tisch.
Röttgen begrüsste die Entwicklung. «Mein Eindruck war, es soll irgendwie gesprochen werden hinter verschlossenen Türen - und auf einmal regeln sich alle Fragen», sagte der frühere Umweltminister, der seine Kandidatur vor einer Woche als Erster angekündigt hatte, am Montagabend im ZDF. «Ich glaube, dass das dem Ernst der Lage nicht gerecht geworden wäre. Es wird ja jetzt auch anders sein.»
Merz bekräftigte bei einem Auftritt in Mecklenburg-Vorpommern, er wolle «einen Beitrag leisten», die Herausforderungen der nächsten Jahre zu meistern.
Die Hamburger Wahl, bei der die CDU auf ein Rekordtief von 11.2 Prozent abgestürzt war, sei ein «Desaster» für die CDU, sagte er am Montagabend bei einer CDU-Veranstaltung in Ueckermünde. Die Analyse zeige, dass die Grünen wahrscheinlich der Hauptgegner der CDU bei den nächsten Bundestagswahlen seien.
Die nächste Bundestagswahl findet regulär im Herbst 2021 statt. Kanzlerin Angela Merkel will dann nicht mehr kandidieren. Den CDU-Vorsitz hatte sie schon Ende 2018 abgegeben.
Spahn sagte am Dienstag, seine Partei befinde sich «in der grössten Krise unserer Geschichte». (cbe/sda/dpa)