Die «Hamburger Morgenpost» machte einst eine Hochrechnung: Eine Million Zigaretten soll der deutsche Altkanzler Helmut Schmidt demnach in seinem Leben bereits geraucht haben. Das war Ende 2013 anlässlich seines 95. Geburtstag und die Rechnung dürfte nicht so falsch sein.
Helmut Schmidt liess sich bis zuletzt das Rauchen nicht verbieten. Nicht in den Fernsehstudios, nicht in den Parteitagshallen, nicht im Theater. Er soll sogar – aus Angst vor einem Verbot – 200 Stangen Menthol-Zigaretten gebunkert haben. Trotzdem staunten Lungenärzte: «Dieser Mann ist ein Wunder.» Und jetzt das: Helmut Schmidt hat das Rauchen aufgegeben.
Seit immerhin zehn Tagen hat der Altkanzler keine Zigarette mehr geraucht. Das bestätigte Karl-Heinz Kuck, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie an der Asklepios Klinik in Hamburg St. Georg, gegenüber der «Süddeutschen Zeitung». Dort wird der 96-Jährige behandelt, seit er vor gut einer Woche wegen eines Gefässverschlusses im rechten Bein – umgangssprachlich auch Raucherbein genannt – operiert werden musste. Als er auf die Intensivstation eingeliefert wurde, war die Lage ernst.
Trotzdem ist es erstaunlich, dass der Altkanzler seit zehn Tagen Nichtraucher ist. Denn erstens, so heisst es, soll Schmidt auf dem Weg zur Besserung sein und zweitens hat der Altkanzler in der Vergangenheit auch im Krankenhaus nicht auf seine geliebten Glimmstengel verzichtet.
Nach fast 80 Jahren Raucherkarriere hat sich der Nebel um Schmidt also erstmals gelichtet. Ob seine letzte Zigarette tatsächlich abgebrannt ist, wird sich erst noch zeigen. Vielleicht hilft ihm dabei ja das Nikotinpflaster, das ihm die Ärzte aufgeklebt haben.
Und irgendwie hofft man fast, dass Alt-Kanzler Schmidt nicht für allzu lange Zeit Nichtraucher bleibt. (meg)
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