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Nach Tod an 6-jährigem Joel durch Jugendlichen: Gericht fällt Urteil

ARCHIV - 04.04.2024, Mecklenburg-Vorpommern, Pragsdorf: Kreuze, Figuren, Kerzen und Blumen stehen an der Stelle, wo der sechsj
Kreuze, Figuren, Kerzen und Blumen stehen an der Stelle, wo der 6-jährige getötete Joel gefunden wurde.Bild: keystone

Jugendlicher tötet den 6-jährigen Joel in Deutschland – Gericht gibt Urteil bekannt

02.05.2024, 13:13
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Nach dem gewaltsamen Tod des sechsjährigen Joel aus dem deutschen Pragsdorf (Bundesland Mecklenburg-Vorpommern) ist ein 15-Jähriger zu einer Jugendstrafe von sieben Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Neubrandenburg sprach den Jugendlichen am Donnerstag des Mordes schuldig.

Das Landgericht Neubrandenburg sah es laut Urteil als erwiesen an, dass der Jugendliche auf den kleinen Joel eingestochen hatte. Der Junge war am Abend des 14. September vergangenen Jahres mit schwersten Stichverletzungen in einem Gebüsch bei einem Bolzplatz gefunden worden. Versuche, ihn wiederzubeleben, blieben erfolglos.

Der zum Tatzeitpunkt 14-Jährige war ursprünglich wegen Totschlags angeklagt worden. Der Prozess fand wegen seines Alters bis zur Urteilsverkündung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Am Donnerstag waren Pressevertreter zugelassen.

Nach Angaben von Christine Habetha, Anwältin von Joels Eltern und Vertreterin der Nebenklage, hatten sie und auch die Staatsanwaltschaft auf Mord plädiert. Demnach hatte die Staatsanwaltschaft acht Jahre Jugendstrafe und Habetha die Höchststrafe von zehn Jahren und den Vorbehalt der Sicherungsverwahrung gefordert. Der Verteidiger des Angeklagten hatte auf Totschlag plädiert und sieben Jahre gefordert.

Der Fall hatte deutschlandweit für Bestürzung gesorgt. Der nun Verurteilte war rund zwei Wochen nach der Tat festgenommen worden. Er galt als letzter Mensch, der Joel lebend gesehen hatte. Der Jugendliche hatte sich nach früheren Angaben der Ermittler in Widersprüche verstrickt. Zudem war demnach seine DNA-Spur am Tatmesser gefunden worden. Er und die Familie des Opfers hätten sich aus dem Dorf gekannt.

Vorige Woche hatte ein umfassendes Geständnis des Jugendlichen für Überraschung gesorgt. Nach Aussage Habethas sagte der Angeklagte - anders als zuvor - aus, allein gehandelt zu haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (sda/dpa)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Unicron
02.05.2024 12:30registriert November 2016
Gibt es ein Motiv?
Also was gibt er als Grund an warum er das getan hat?
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Walter Sahli
02.05.2024 11:51registriert März 2014
Die glauben, sie könnten einen 15jährigen, der ein sechsjähriges Kind mit einem Messer ersticht in knapp acht Jahren "resozalisieren"? Finde ich ziemlich optimistisch. Gut, vielleicht beinhaltet "Jugendstrafe" auch intensive Therapien, die ganz sicher zwingend notwendig sind, wenn dieser Typ je einmal wieder in der Gesellschaft leben soll, ohne dass er ständig Leute umbringt.
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