International
Deutschland

Anklage gegen Syrer im Fall Chemnitz erhoben

Anklage gegen Syrer im Fall Chemnitz erhoben

08.01.2019, 14:3308.01.2019, 15:08
Mehr «International»
01.09.2018, Sachsen, Chemnitz: Ein Holzkreuz mit Rose und Trauerflor steht inmitten von Blumen in der Chemnitzer City. Am 26.08.2018 war hier ein 35 Jahre alter Deutscher durch Messerstiche getoetet w ...
Ein Holzkreuz erinnert an den getöteten Daniel H. in Chemnitz, 1. September 2019.Bild: dpa

Mehr als vier Monate nach der Tötung eines Mannes in Chemnitz und den nachfolgenden rechten Aufmärschen ist Anklage gegen einen Tatverdächtigen erhoben worden. Dem Syrer Alaa S. werden gemeinschaftlicher Totschlag sowie versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Chemnitz am Dienstag mitteilte.

Der soll Ende August während eines Streits mit einem Messer auf den 35-jährigen Daniel H. eingestochen haben. H. starb unmittelbar nach der Tat.

Alaa S. sitzt seit Ende August in Untersuchungshaft. Ein weiterer Tatverdächtiger, ein Iraker, ist nach wie vor auf der Flucht. Nach ihm wird seit Monaten mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Auch er soll mit einem Messer auf H. eingestochen haben.

Der Tod eines Deutschen führte zu Demonstrationen in Chemnitz

1 / 16
Demonstrationen in Chemnitz 1.9.2018
Rund 4500 Menschen nahmen an einem gemeinsamen Marsch der AfD und des ausländerfeindlichen Bündnisses Pegida teil.
quelle: dpa-zentralbild / ralf hirschberger
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Das Tötungsdelikt erschütterte die sächsische Stadt. Es kam zu zahlreichen Demonstrationen in Chemnitz, die teilweise in Gewalttätigkeiten mündeten.

Auch die rechtsnationalistische Alternative für Deutschland (AfD) zog gemeinsam mit der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung und anderen rechten Gruppen durch die Stadt. Mehrere Rechtsradikale wurden in Schnellverfahren wegen Zeigens des Hitlergrusses verurteilt.

Die Frage, ob es nach dem Tod von Daniel H. zu Hetzjagden kam, war lange Zeit umstritten und führte letztendlich zur Absetzung des damaligen Chefs des deutschen Inlandgeheimdienstes BND, Hans-Georg Maassen.

So erklärt der Pro-Chemnitz-Organisator die Hitlergrüsse

Video: watson/watson.de
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Skip Bo
08.01.2019 15:13registriert August 2014
Betreffend Hetzjagden: Recherchen im Nachhinein zum "Hasevideo" zeigten auf, dass dem Vertreiben eine Provokation vorausging. Die Leute wurden nicht aufgrund ihres Aussehens gehetzt, sondern aufgrund ihres Benehmens fortgejagt.
00
Melden
Zum Kommentar
16
    «Jede Explosion, jeder Schuss reisst die Wunde wieder auf»
    Eine nukleare Eskalation um Kaschmir scheint vorerst gebannt. Auf beiden Seiten herrschen Trauer und Wut. In Indien wecken dunkle Erinnerungen neue Ängste.

    Ghatkopar East ist ein dicht besiedelter Vorort im Osten der westindischen Metropole Mumbai. Es ist Freitag, der 9. Mai, und auf einer Zufahrtsstrasse zwischen Wohnhäusern, einem Polizeiposten, kleinen Geschäften und hupenden Rikschas haben sich vor einem Tempel zahlreiche Menschen versammelt. Sie halten Kerzen in den Händen, einige haben Tränen in den Augen. Sie sind zu einer improvisierten Gedenkfeier für Murali Naik gekommen, der hier aufwuchs. Der 25-jährige Soldat ist kurz zuvor bei Gefechten an der Waffenstillstandslinie zwischen Indien und Pakistan getötet worden, im indischen Teil Kaschmirs.

    Zur Story