Das Vereinigte Königreich sorgt sich um gleich zwei englische Patienten. «Royaler OP-Schock», titelte das britische Boulevardblatt «The Sun»: Sowohl König Charles III. als auch seine Schwiegertochter Prinzessin Kate müssen operiert werden, wie die Royal Family am Mittwoch mitteilte. In beiden Fällen versuchte der Palast, die Aufregung herunterzuspielen. Beim 75 Jahre alten Staatsoberhaupt werde es wegen einer gutartigen Prostatavergrösserung in der kommenden Woche zu einem «Korrektureingriff» kommen.
Charles werde nach dem Eingriff während einer «kurzen Erholungsphase» keine öffentlichen Auftritte absolvieren, hiess es weiter. Die Botschaft: reine Routine. Dem König, der seit etwa 16 Monaten im Amt ist, gehe es damit «wie Tausenden anderen Männern jedes Jahr».
Auch bei Kate beeilte sich der Palast, mögliche Sorgen zu zerstreuen. Die 42-Jährige sei am Dienstag zu einer geplanten Operation am Bauch in die Klinik gekommen. Doch um was für eine Erkrankung es sich bei der Ehefrau von Thronfolger Prinz William (41) handelt, machten die Royals nicht öffentlich. Es handele sich nicht um Krebs, teilte der Palast mit - nach Veröffentlichung des ersten Kommuniqués.
Der Eingriff scheint erheblicher zu sein. Die künftige Königin werde bis zu zwei Wochen in der privaten London Clinic bleiben und monatelang ausfallen. Vor dem Krankenhaus, in dem in der Vergangenheit unter anderem Charles’ Vater Prinz Philip und seine Tante Prinzessin Margaret behandelt worden waren, bezogen Polizisten Wache. Frühestens nach Ostern könne Kate wieder Termine wahrnehmen, hiess es. Britische Medien wiesen rasch darauf hin, die Prinzessin habe sich zuletzt an Weihnachten in der Öffentlichkeit gezeigt. Damals besuchte sie mit anderen Mitgliedern der Royal Family einen Gottesdienst auf dem königlichen Anwesen Sandringham in Ostengland.
Die Mitteilungen werfen aber auch ein Schlaglicht auf den Umgang mit der königlichen Gesundheit. Reine Privatsphäre, heisst es oft. Auch im Fall von Kate betont der Palast, er werde nur Neuigkeiten mitteilen, wenn es gravierende Änderungen gebe. Dies geschehe auch im Sinne von Kates Kindern, damit Prinz George (10), Prinzessin Charlotte (8) und Prinz Louis (5) so viel Normalität wie möglich erlebten.
Doch grundsätzlich zeigen sich die Royals in Sachen Gesundheit mittlerweile offener – dabei wird eine Art Erziehungsauftrag betont. So ist es nun bei Charles. Der König sei daran interessiert gewesen, die Einzelheiten seiner Diagnose mitzuteilen, um andere Männer, bei denen Symptome auftreten, zu ermutigen, sich untersuchen zu lassen, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA eine Quelle.
Bereits seine Mutter, die im September 2022 verstorbene Queen Elizabeth II., hatte öffentlich mitteilen lassen, dass sie gegen das Coronavirus geimpft worden sei. Als Grund wurde damals genannt, dass die Queen Spekulationen und Falschinformationen einen Riegel vorschieben wolle. In einem seltenen persönlichen Einblick hatte die Königin später auch über Folgen ihrer Corona-Erkrankung berichtet. «Es macht einen sehr müde und erschöpft, nicht wahr?», sagte die damals 95-Jährige in einem Gespräch im Frühjahr 2022.
(hah/sda/dpa)
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