Griechenland wird nach einem Medienbericht von den anderen EU-Staaten bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise weit weniger als versprochen unterstützt. So seien bisher nur 66 von 1580 zugesagten Frontex-Beamten nach Griechenland entsandt worden.
Zudem seien nur zwei von 60 angeforderten Rücküberführungsexperten, 92 von 475 zugesagten Asyl-Experten und 61 von 400 versprochenen Dolmetschern geschickt worden, schreibt die «Bild»-Zeitung am Dienstag unter Berufung auf Daten der EU-Kommission. Von 30 Juristen, die zugesagt wurden, sei noch kein einziger im Land angekommen.
Die Folge sei, dass die Asylverfahren entsprechend zögerlich abgeschlossen würden und nur wenige Flüchtlinge bisher das Land verlassen konnten. Seit Inkrafttreten des Flüchtlingsabkommens zwischen der Türkei und der EU am 18. März seien erst 849 Flüchtlinge von Griechenland in andere EU-Länder umgesiedelt und 468 im 1:1-Verfahren in die Türkei zurück geschickt worden.
Die EU-Kommission ist allerdings der Meinung, dass Griechenland ausreichend Hilfe von Experten aus anderen EU-Staaten erhält. Die aktuelle Unterstützung durch 632 Beamte entspreche dem Bedarf vor Ort, erklärte eine Sprecherin am Dienstag. Sobald es nötig sei, könne noch mehr Personal eingesetzt werden. (whr/sda/dpa)