International
Grossbritannien

Die Briten impfen ab Montag – was du jetzt wissen musst

epa08856436 (FILE) - An undated handout made available by the German pharmaceutical company Biontech shows a hand holding an ampoule with BNT162b2, the mRNA-based vaccine candidate against COVID-19, i ...
Bild: keystone

Die Briten impfen ab Montag – was du dazu wissen musst

02.12.2020, 10:3102.12.2020, 10:35
Mehr «International»

Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel hat eine Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer erteilt. Bereits in der kommenden Woche soll der Impfstoff im Land erhältlich sein, teilte die Regierung am Mittwoch in London mit. «Die Hilfe ist auf dem Weg», schrieb Gesundheitsminister Matt Hancock auf Twitter. Es ist die erste Zulassung für den Impfstoff BNT162b2 weltweit.

Wann wird die Impfung eingesetzt werden?

Die ersten Lieferungen sollen schon in wenigen Tagen im Vereinigten Königreich eintreffen, bestätigten Biontech und Pfizer. Sie haben demnach mit Grossbritannien eine Lieferung von insgesamt 40 Millionen Impfstoffdosen für Dezember und im kommenden Jahr getroffen. Bis Ende Jahr soll die UK 10 Millionen Dosen erhalten, jeder Patient benötigt zwei. Bereits nächste Woche sollen die ersten Risikopatienten geimpft werden.

Wer wird geimpft werden?

Die ersten, die geimpft werden, werden Risikogruppen sein. So etwa Bewohner von Alters- und Pflegeheimen, Gesundheits- und Pflegepersonal, ältere Menschen und sonstige gefährdete Personen.

Ist die Impfung sicher?

Für den Biontech/Pfizer-Impfstoff ergaben umfangreiche Testreihen nach Angaben der Unternehmen eine Wirksamkeit, die einen 95-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 bietet. Das Vakzin funktioniere über alle Altersgruppen und andere demografische Unterschiede hinweg ähnlich gut und zeige praktisch keine ernsten Nebenwirkungen, teilten die Firmen mit. Der Impfschutz bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind, liege bei über 94 Prozent. Diese positiven Ergebnisse beziehen sich auf den Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung. Inwiefern das Vakzin auch vor der Infektion und einer möglichen Weitergabe des Virus schützt, ist noch nicht klar.

Ist Grossbritannien bereit?

Grossbritannien ist besonders stark von der Pandemie getroffen und viele der chronisch unterfinanzierten Krankenhäuser haben schon ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind fast 60'000 Menschen im Vereinigten Königreich bereits an Covid-19 gestorben. Es wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet. Premierminister Boris Johnson wird vorgeworfen, zu spät und unzureichend auf die Corona-Krise reagiert zu haben.

Für den Impfstart stehen 50 Krankenhäuser sowie auch Impfzentren bereit. Mit den 40 Millionen Impfstoffdosen können 20 Millionen Menschen geschützt werden – das Mittel muss zweimal verabreicht werden. Grossbritannien hat knapp 67 Millionen Einwohner. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hilft das Militär bei der Logistik.

Was macht die EU und andere Länder?

Für die EU will die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema noch im Dezember über eine Zulassungsempfehlung für den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer entscheiden. Bis spätestens 29. Dezember soll ein Ergebnis der Prüfung vorliegen, teilte die Agentur am Dienstag mit. Deutschland und die EU haben bereits einen Rahmenvertrag über den Kauf von bis zu 300 Millionen Dosen des Impfstoffs abgeschlossen.

In den meisten Ländern der Welt steht noch kein Impfstoff für die breite Anwendung zur Verfügung. Unter anderem China und Russland impfen aber schon seit einiger Zeit bestimmte Bevölkerungsgruppen. Biontech und Pfizer betonten, dass ihr Impfstoff auf Basis von Daten aus einer grossen klinischen Studie mit Zehntausenden Probanden zugelassen wurde.

(cki/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So kam das Coronavirus in die Schweiz – eine Chronologie
1 / 59
Das Coronavirus in der Schweiz – eine Chronologie
31. Dezember 2019: Erste Meldungen über eine mysteriöse Lungenkrankheit, die in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ausgebrochen ist, werden publiziert. 27 Erkrankte sind identifiziert.
quelle: keystone
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So wird dein Weihnachtsessen mit dem Chef dieses Jahr aussehen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
27 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ThePower
02.12.2020 13:38registriert März 2016
Endlich gehts diesem verdammten Virus an den Kragen. Ist auch höchste Zeit, ich habe echt die Schnauze voll von den ganzen Einschränkungen und diesem blöden Stofffetzen vor derselben. Wenn ich das gewollt hätte, wäre ich Bankräuber oder Hooligan geworden😏
7015
Melden
Zum Kommentar
avatar
Hummingbird
02.12.2020 12:40registriert Juni 2019
Ich bin gespannt, von welchen Impferfahrungen und -(neben)wirkungen berichtet wird.
4110
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pierre Beauregard
02.12.2020 13:33registriert Dezember 2016
Das könnte Material für einen Zombie Film sein:
Während weltweiter Pandemie notfallmässig eingeführter und kaum getesteter genetischer Impfstoff mutiert die menschliche DNA und löst Zombieapokalypse aus. Showdown in London, Kontinentaleuropa (noch) nicht betroffen.
3824
Melden
Zum Kommentar
27
Warum Donald Trump einen sehr schlechten Tag hatte
Seine Anwälte haben die Eröffnungsrede zum «Schweigegeld»-Prozess gründlich vermasselt.

Nur so als Gedankenspiel: Stellt euch vor, der Anwalt eines Bankräubers verteidigt seinen Klienten mit dem Argument, jeder, der eine Bank betrete, wolle dort Geld holen. Mag sein, doch ob er dabei dieses Geld von seinem Konto abhebt oder ob er es mit vorgehaltener Pistole einfordert, ist ein kleiner, aber nicht ganz unbedeutender Unterschied.

Zur Story