Teheran habe gegen seine Verpflichtung verstossen, über solche Schritte zu informieren, kritisierte Behördenchef Rafael Grossi am Mittwoch in Wien.
In der Anlage wird seit Ende 2022 Uran mit einem Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent hergestellt. Grossi hat in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass sich der Iran damit dem 90-prozentigem Anreicherungsgrad für Atomwaffen genähert hat. Iranische Politiker betonen seit Jahren, keine Atomwaffen bauen zu wollen.
Wie Grossi mitteilte, entdeckten IAEA-Inspektoren bei einer unangekündigten Kontrolle der Anlage in Fordow, dass Anreicherungsmaschinen seit November «wesentlich» verändert worden seien. Ob und wie dadurch die Produktionskapazität gesteigert wurde, teilte die IAEA nicht mit.
Grossi berichtete vorige Woche im Europäischen Parlament, dass der Iran bereits über eine ausreichende Menge an Uran für mehrere Atomwaffen verfüge, falls das Material weiter angereichert würde. Bis zum Bau solcher Waffen hätte Teheran jedoch noch einen langen Weg mit technischen und politischen Hürden vor sich.
Der Iran hatte sich 2015 verpflichtet, sein Atomprogramm einzuschränken. Im Gegenzug wurden westliche Sanktionen gegen die Islamische Republik aufgehoben. Nachdem die USA unter Präsident Donald Trump aus diesem Pakt ausstiegen, machte Teheran die Beschränkungen schrittweise rückgängig. Verhandlungen zur Wiederherstellung des Atompaktes, an denen auch Deutschland beteiligt ist, liegen seit Monaten auf Eis. (sda/dpa)