International
Italien

Erstmals seit Jahrzehnten: Trentino gibt zwei Wölfe zum Abschuss frei

Erstmals seit Jahrzehnten: Trentino gibt zwei Wölfe zum Abschuss frei

26.07.2023, 21:17
Mehr «International»

Der Präsident der Region Südtirol-Trentino, Maurizio Fugatti, hat den Abschuss zweier Wölfe in der norditalienischen Provinz Trentino angeordnet. Das entsprechende Dekret - das erste seit Jahrzehnten - erhielt bereits die nötige Genehmigung der Umweltbehörde Ispra, hiess es am Mittwoch. Die Wölfe sollen 16 Rinder und zwei Esel in den vergangenen Wochen auf einer Alm gerissen haben.

Europäischer Grauwolf/Wildgrauer Wolf (Canis lupus), der im Grasland am Waldrand ruht
Wolf
Bild: Shutterstock

2017 erliess die italienische Regierung einen «Aktionsplan zum Erhalt und zum Management des Wolfs in Italien». Dieser sieht vor, dass Wölfe in bestimmten Ausnahmefällen zum Abschuss freigegeben werden dürfen. 1971 war der Wolf unter absoluten Schutz gestellt worden. Seitdem genehmigte die Ispra keinen Abschuss.

Die Ispra betonte, dass die Entnahme von zwei Exemplaren «keine signifikanten Auswirkungen auf den Erhaltungszustand der Wölfenbevölkerung» habe. Ausserdem seien Massnahmen zum Herdenschutz ausgeschöpft worden. Der Vorgang habe zudem einen «experimentellen Charakter». Die Provinz muss innerhalb von drei Monaten «eine zusammenfassende Bewertung der möglichen Verbesserungen bei der Prävention» vorlegen, berichtete das Südtiroler Nachrichtenportal «STOL».

Da es sich um eine erste Genehmigung zur sogenannten Entnahme von Wölfen handelt, möchte die Behörde «insbesondere Informationen über die Auswirkungen der Entnahme auf die Wolfspopulation und die Raubtierdynamik sammeln».

Fugatti hatte bereits im April die «Problembärin» JJ4 in der Provinz Bozen–Südtirol (die mit Trient die autonome Region Trentino-Südtirol bildet) zum Abschuss freigeben. Seitdem schwelt ein Justizstreit zwischen ihm und Tierschutzverbänden. Der Verband LAV kündigte bereits an, gegen den Befehl zur Wolfstötung vorgehen zu wollen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Spionage: «China will zeigen: Wir kriegen euch überall»
Die Festnahme des mutmasslichen China-Spions in einem AfD-Büro wirft Fragen auf. Was China mit solchen Zuträgern bezwecken könnte, erklärt Asien-Expertin Mareike Ohlberg.

Im Brüsseler Büro des AfD-Abgeordneten Maximilian Krah ist ein mutmasslicher Spion Chinas enttarnt worden. Mareike Ohlberg, Asien-Expertin beim German Marshall Fund, erklärt, was China mit solchen Zuträgern bezweckt und welche Gefahren daraus erwachsen.

Zur Story