International
Palästina

UN-Bericht: Alarmierende Gewalt gegen Kinder weltweit – auch in Gaza

UN-Bericht: «Alarmierende Gewalt gegen Kinder» weltweit – auch in Gaza

13.06.2024, 17:5513.06.2024, 17:55
Mehr «International»

Gewalt gegen Kinder in bewaffneten Konflikten weltweit hat einem UN-Bericht zufolge im vergangenen Jahr «extreme Ausmasse» angenommen – unter anderem auch im Gaza-Krieg. Die Zahl der «schweren Verstösse» – also Tötung und Verstümmelung von Kindern, Einsatz von Kindersoldaten, sexuelle Gewalt, Entführung, Angriffe auf Schulen oder Krankenhäuser und Verweigerung von humanitärem Zugang zu Kindern – habe 2023 um 21 Prozent zugenommen, hiess es in dem am Donnerstag in New York veröffentlichten Bericht.

In zuvor nie dagewesenem Ausmass sei das unter anderem in Konflikten in Israel und den Palästinensergebieten, vor allem dem Gazastreifen, Burkina Faso, Nigeria, Myanmar, Somalia, der Demokratischen Republik Kongo, Syrien, der Ukraine und dem Sudan geschehen. Insgesamt seien 32 990 schwere Verstösse gegen 22 557 Kinder in rund 25 Weltregionen verifiziert worden, darüber hinaus ist eine hohe Dunkelziffer möglich.

Unter anderem sei die Tötung von 5301 Kindern verifiziert worden – statistisch also etwa 15 Kinder pro Tag. Rund die Hälfte der Verstösse wurde dem Bericht zufolge von bewaffneten Gruppen begangen, der Rest von Regierungstruppen und «nicht identifizierten Tätern», darunter auch etwa Minen.

Der Bericht sei ein «Weckruf», sagte die UN-Sonderbeauftragte für das Thema, Virginia Gamba. «Wir lassen Kinder im Stich.» Sie rief zu mehr Engagement beim Schutz von Kindern weltweit auf. Eine positive Entwicklung sei, dass mehr als 10 600 Kinder, die zuvor Teil von bewaffneten Gruppen waren, Schutz und Unterstützung bei der Reintegration in den Alltag erhalten hätten.

Erstmals enthält der Bericht Informationen über Gewalt gegen Kinder in bewaffneten Konflikten unter anderem in Haiti, dem Niger sowie Israel und den Palästinensergebieten. Israel hatte an seiner Aufnahme schon im Vorfeld scharfe Kritik geäussert. Die Vereinten Nationen veröffentlichten einen Bericht dieser Art seit rund einem Vierteljahrhundert jedes Jahr. Automatische Konsequenzen hat er nicht. (hkl/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Schwerverletzte nach Gasaustritt in München
Bei dem Gasunfall in einem Schrebergarten im Münchner Norden ist ein 41 Jahre alter Mann tödlich verletzt worden. Ausserdem gebe es einen schwer verletzten 50-Jährigen und vier weitere Leichtverletzte, teilte die bayrische Polizei am Samstagabend mit.
Zur Story