Die deutsche Politikwissenschaftlerin Helga Baumgarten hat auf der Plattform der Gesellschaft Schweiz-Palästina einen Text über den verstorbenen Hamas-Chef Yahya Sinwar veröffentlicht. Der Text mit dem Titel «Wer war Yahya Sinwar?» beschreibt das Leben Sinwars, seine Ziele im Widerstand gegen die israelische Besatzung und seine Bedeutung in der arabischen Welt. So schreibt Baumgarten, Sinwar sei für die Mehrzahl der Palästinenser und arabischen Bevölkerung eine «Ikone des Widerstandes».
Für den Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund und die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus stellt dieser eine Verharmlosung des Attentats am 7. Oktober dar, bei dem Sinwar massgeblich mitverantwortlich war. Gegenüber 20 Minuten zeigt sich Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, schockiert:
Besonders kritisiert Kreutner, dass Baumgarten schreibt, Sinwar wäre nicht antisemitisch gewesen.
So schreibt Baumgarten, dass Sinwar in seinen eigenen Schriften «keinerlei antisemitische Einstellungen zeigt». Seine Kritik habe sich hauptsächlich «gegen palästinensische Kollaborateure mit der Besatzung gerichtet». Zudem sei für ihn der «Widerstand gegen die Besatzung» entscheidend gewesen.
Kreutner kritisiert diese Darstellung gegenüber «20 Minuten». Das Attentat vom 7. Oktober werde nicht erwähnt und Sinwar verharmlost: «Der Gipfel der Ironie ist die Aussage, dass es keinen Antisemitismus gibt in seinen Schriften. Dies, nachdem er auf dem Höhepunkt seiner terroristischen Karriere über tausend jüdische Menschen tötete, weil sie Juden sind.» Er bezeichnet den Text als eine «neue Eskalation» und einen «Schlag ins Gesicht» der Opfer vom 7. Oktober und der jüdischen Gemeinschaft.
Dieser Darstellung widerspricht der Präsident der Gesellschaft Schweiz-Palästina (GSP), der Alt-Grünen-Nationalrat Geri Müller. Auf Anfrage von 20 Minuten sagt er:
Müller unterstreicht, dass er «jegliche Gewalt, auch das Massaker vom 7. Oktober, verurteilt». Aber man müsse auch «das grosse Bild» anschauen. So habe der Nahost-Krieg seit dem Jahr 1948 mehr Opfer auf Seite der Palästinenser als auf Seite der Israelis gefordert.
Zu Sinwar sagt er, dieser sei der militärische Führer der Hamas gewesen, der den 7. Oktober mitverantwortet habe. Aber das Ziel sei es gewesen, «palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen» zu befreien, und nicht, Zivilisten zu töten.
Auch der Geschäftsleiter der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) Philip Bessermann kritisiert gegenüber 20 Minuten den Text über den früheren Hamas-Chef.
Der Bundesrat will die Hamas sowie Gruppierungen und Organisationen, die im Namen der Hamas handeln, verbieten. Dafür hat er ein entsprechendes Gesetz dem Parlament überwiesen. (nzu)
Bitte? Das war das Ziel? Gohts no??? Wie kann man nach der brutalen Ermordung von 1200 Frauen, Männer und Kinder, teils sogar Babys, so einen Satz rauslassen???
Ich bin sprachlos und entsetzt über diese Heuchelei!
Logisch wird bei den pro Palestine Demos nie die Hamas kritisiert, die Hamas wird nämlich gross unterstützt und glorifiziert.