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Viel weniger Asylanträge in EU und der Schweiz

epa11608447 German police control the Bridge of Europe border crossing that separates France and Germany, in Kehl, Germany, 16 September 2024. For six months, beginning from 16 September, Germany will ...
Deutsche Polizisten an einem Grenzübergang zu Frankreich. (Symbolbild)Bild: keystone

Viel weniger Asylanträge in EU und der Schweiz

Die Zahl der Asylanträge in der EU sowie in Norwegen und in der Schweiz ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen: Insgesamt wurden in den 29 Ländern 1'014'000 Anträge registriert – genau 100'000 weniger als im Jahr zuvor (minus 11 Prozent).
03.03.2025, 08:00
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Dies geht aus dem neuen Jahresbericht der EU-Agentur EUAA mit Sitz in Malta hervor. Grund dafür ist vor allem, dass es in Deutschland weniger neue Asylbewerber gab.

Mit etwa 237'000 Erstanträgen war die Bundesrepublik als bevölkerungsreichstes Land in Europa zwar auch vergangenes Jahr wieder Ziel Nummer Eins. Allerdings waren es allein hier 92'000 Anträge weniger, ein Minus von fast 30 Prozent. Die Zahlen der EU-Agentur unterscheiden sich geringfügig von Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das 2024 knapp 230'000 Anträge zählte.

Asylbewerberzahlen in anderen grossen EU-Staaten nahezu gleich

Demgegenüber blieben die Zahlen in anderen grossen EU-Staaten wie Spanien (169'000) sowie Frankreich und Italien (jeweils 159'000) nahezu gleich. Pro Kopf der Bevölkerung gerechnet sind die Asylbewerberzahlen auf der Insel Zypern und in Griechenland am höchsten. Grossbritannien ist nach seinem Austritt aus der EU in dieser Statistik bereits seit Jahren nicht mehr dabei.

Die meisten Antragssteller kamen aus Syrien (151'000), gefolgt von Afghanistan (87'000), Venezuela (74'000) und der Türkei (56'000). Mit Ausnahme von Venezuela gingen aber auch diese Zahlen deutlich zurück.

Weniger als jeder zweite Antrag wird anerkannt

Die sogenannte Anerkennungsquote – also der Prozentsatz der Fälle, in denen Migranten tatsächlich auch Asyl bekamen – lag bei 42 Prozent, in etwa so hoch wie bisher. Nach Angaben der EU-Asylagentur kam fast die Hälfte aller Anträge (48 Prozent) von Bewerbern aus Ländern, aus denen in der Regel mindestens vier von fünf Anträgen abgelehnt werden. Beispiele hierfür sind Bangladesch, Marokko und Tunesien.

Der Umgang mit Migranten gehört seit Jahrzehnten zu den grossen Streitthemen der europäischen Politik. Die EU arbeitet inzwischen mit nordafrikanischen Staaten zusammen, um Migranten von der Flucht nach Europa abzuhalten. Bei Versuchen, mit oft kaum seetüchtigen Booten das Mittelmeer zu überqueren, kommt es immer wieder zu tödlichen Katastrophen. (sda/dpa)

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