Ein todkranker Blauhai hat sich in eine Bucht von Mallorca verirrt und dort ein stundenlanges Badeverbot ausgelöst. Das Tier sei in einem so schlechten Zustand gewesen, dass es am Abend starb, teilten die mallorquinischen Notdienste auf Twitter mit.
Meeresbiologen des Mallorca-Aquariums hätten den leblos auf der Seite liegenden Fisch schliesslich mit einer Spritze eingeschläfert, berichtete die Zeitung «Diario de Mallorca» am Freitag. Der Vorfall ereignete sich in Cala Domingos im Osten der Insel.
Das Blatt zitierte einen der Experten mit den Worten, der Hai sei bereits von Parasiten befallen und halb blind gewesen. Eine Autopsie habe ergeben, dass er an den Folgen einer Verletzung durch einen Rochen gestorben sei. Dessen Stich hatte das Tier am Maul getroffen, einer besonders sensiblen Stelle. Durch die Verletzung sei der Hai orientierungslos geworden. Auch habe er nicht mehr auf Beutefang gehen können.
Blauhaie kommen im Mittelmeer recht häufig vor, halten sich aber fast immer in tiefen Gewässern auf. Deshalb sind Angriffe auf Menschen auch sehr selten.
Das fast drei Meter lange ausgewachsene Männchen war am Donnerstag gegen 16 Uhr in die flachen Gewässer geschwommen. Rettungskräfte holten umgehend alle Badegäste aus dem Wasser. Dutzende Urlauber beobachteten vom Strand aus, wie das Tier langsam in der Bucht kreiste. Im Internet kursierten Videos und Fotos.
Ende Juni hatten Biologen auf einem Forschungsschiff für Furore gesorgt, als sie vor der Insel Cabrera nahe Mallorca nach eigenen Angaben einen Weissen Hai sichteten. Andere Experten meldeten aber später Zweifel an und betonten, es habe sich auch um einen Heringshai handeln können, der dem Weissen Hai sehr ähnlich sieht. (sda/dpa)