In Myanmar hat die Polizei eine Protestaktion von Studenten am Dienstag blutig niedergeschlagen. Sie schlugen auf rund 50 junge Leute ein, die mit Protestplakaten durch eine Polizeisperre brechen wollten, berichteten Augenzeugen in Letpadan rund 145 Kilometer nördlich der Hafenstadt Rangun.
30 Personen seien in Lastwagen gepfercht und davon gefahren worden. Andere hätten in einem buddhistischen Kloster Zuflucht gefunden.
Die Studenten protestieren seit Wochen gegen ein neues Bildungsgesetz. Sie verlangen unter anderem unabhängige Studentenverbände und modernere Lehrpläne. Sie marschieren seit Januar aus Mandalay Richtung Süden und wollten nach Rangun, die frühere Hauptstadt und grösste Stadt des Landes. Die Polizei stoppte sie in Letpadan, wo sie seit mehr als einer Woche campierten.
Die Behörden erlaubten den Studenten am Dienstag zunächst, ihren Weg fortzusetzen, aber ohne Plakate und ohne Schlachtrufe. Die Studenten hatten das abgelehnt.
Myanmar ist seit dem Ende der jahrzehntelangen Militärdiktatur 2011 im Umbruch. Parlament und Regierung werden aber nach wie vor vom Militär kontrolliert. Die auf dem Papier zivile Regierung versucht die wirtschaftliche Öffnung. Die Veränderungen gehen vielen Gesellschaftsgruppen aber nicht schnell genug. (sda/dpa)