International
Tier

Forscher sichten seltenen Hai in den Bahamas

Eine Aufnahme des gesichteten Stumpfnasen-Sechskiemerhais.
Eine Aufnahme des gesichteten Stumpfnasen-Sechskiemerhais.screenshot: youtube/floridamuseum

«T-Rex im Wasser»: Forscher sichten seltenen Hai in der Tiefsee

23.07.2019, 09:5323.07.2019, 14:14
Mehr «International»

Mehrere Monate und viele Fehlversuche dauerte es, bis Gavin Naylor seinen Erfolg melden konnte. Naylors Projekt war ehrgeizig: Mit seinem Forschungsteam von der Florida State University wollte er einen, Achtung, Stumpfnasen-Sechskiemerhai unter dem Meeresspiegel beobachten.

  • Keine leichte Aufgabe: Der enorme Druck in der Tiefsee und die Dunkelheit erschwerten die Suche nach den seltenen Haien.
  • Naylor und seine Leute begaben sich dennoch auf die Suche nach den Tieren: Mit einem Tauchboot, einem Satellitensender und einer Speerspitze.
  • Anfang Juni gelang es ihnen, 150 Meter unter dem Meeresspiegel einen der selten zu beobachtenden Haie mit einem Satellitensender zu markieren. Mit einer Harpune schossen die Forscher den Satellitensender in das Tier.

Ein seltener Glückstreffer

Der Hai, den Naylors Forschungsteam im Meer der Bahamas-Inseln antraf, war ein Glücksfund. Denn normalerweise leben die Stumpfnasen-Sechskiemerhaie in einer Tiefe von 200 bis 1000 Metern unter dem Meeresspiegel.

Naylor und sein Team gelang es, einen «Dinosaurier der Meere» zu filmen: Denn, wie der US-Forscher erklärt, gibt es «diese Art schon 100 Mal so lange wie den Homo Erectus (ein Vorfahre des heutigen Menschen, Anm.), und diese Haie haben sich dennoch nicht so sehr verändert.» (Washington Post)

«Das wohl magischste Erlebnis, das ich je hatte.»
Gavin Naylor

Die Evolution ist in der Tiefsee am Stumpfnasen-Sechskiemerhai fast schon geräuschlos vorbeigezogen.

Ein grosser Erfolg für Naylor und sein Team

Nun können die Forscher die Wege des seltenen Hais, der fast fünf Meter lang ist, für die nächsten drei Monate nachverfolgen. Die Wissenschaftler hoffen, dass sie das Artverhalten des Tieres nun genauer beobachten können.

Bisherige Beobachtungsversuche waren meist gescheitert, da diese Hai-Art ihr Verhalten schlagartig änderte, sobald sie beobachtet wurde. Abhilfe schafft nun der Satellitensender.

Naylor schwärmt von seiner Unterwasser-Begegnung mit dem «T-Rex im Wasser» – und er beschreibt das Aufeinandertreffen mit dem Hai als «das wohl magischste Erlebnis, das ich je hatte».

(mim/pb)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Lasst die Haie leben
1 / 12
Lasst die Haie leben
Lasst die Haie leben! In Australien (hier in Perth) formierte sich 2014 ein Protest gegen einen radikalen Eingriff in das maritime Ökosystem.
quelle: getty images asiapac / paul kane
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Spektakuläre Tiefseeszenen: Hai vs. Barsch
Video: youtube
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Psychonaut1934
23.07.2019 13:02registriert März 2015
Interessanter Bericht, Danke. Haie sind faszinierende Tiere.
00
Melden
Zum Kommentar
6
Trump droht auch Baltimore mit Militäreinsatz – Gouverneur hält dagegen
US-Präsident Trump hat eine mögliche Entsendung der Nationalgarde in eine weitere Hochburg der Demokraten angedeutet. Er könne die Sicherheitskräfte des Bundes auch nach Baltimore schicken, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.
US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Entsendung der Nationalgarde in eine weitere Hochburg der Demokraten angedeutet. Er könne die Sicherheitskräfte des Bundes auch nach Baltimore schicken, schrieb Trump am Sonntag in seinem Onlinedienst Truth Social. Er reagierte damit auf Äusserungen des demokratischen Gouverneurs des Bundesstaats Maryland, Wes Moore, der den US-Präsidenten kritisiert und zu einem Besuch in Baltimore eingeladen hatte.
Zur Story