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Wahlen 2020 – diese Personen wollen Trump vom Thron stossen

Noch sitzt Trump auf dem Thron – doch die Herausforderer für 2020 werden immer zahlreicher.
Noch sitzt Trump auf dem Thron – doch die Herausforderer für 2020 werden immer zahlreicher.bild: shutterstock/keystone montage: watson

Diese Personen wollen Trump vom Thron stossen – und so stehen ihre Chancen

22.01.2019, 15:2123.01.2019, 04:40
Corsin Manser
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Der Startschuss ist gefallen. Etwas mehr als die Hälfte von Donald Trumps Amtszeit ist vorbei und nun bringen sich die ersten demokratischen Kandidaten in Stellung für die Wahlen 2020. Die ersten Vorwahlen finden am 3. Februar 2020 in Iowa statt. Doch bereits jetzt gilt es für die Kandidaten Aufmerksamkeit zu generieren, Netzwerke zu schmieden und Geld zu sammeln. 

Diese Personen haben ihre Kandidatur bereits angekündigt:

Kamala Harris

Sen. Kamala Harris, D-Calif., speaks to members of the media at her alma mater, Howard University, Monday, Jan. 21, 2019 in Washington, following her announcement earlier in the morning that she will  ...
Bild: AP/AP

Kamala Harris hat ihre Bewerbung gestern Montag bekannt gegeben. Die 54-Jährige ist Senatorin aus dem US-Bundesstaat Kalifornien. Zuvor amtierte sie als Staatsanwältin. Die Tochter einer Tamilin und eines Jamaikaners gilt als progressiv und setzt sich etwa für eine liberale Einwanderungspolitik ein. In den ersten Umfragen liegt Harris noch etwas zurück, doch das dürfte sich ändern. Die Attribute sind einfach zu passend für die Demokratische Partei von heute: weiblich, schwarz, gebildet, check!

  • Die Chancen: sehr gut.

Elizabeth Warren

Sen. Elizabeth Warren, D-Mass., speaks beside her husband Bruce Mann, left, outside their home, Monday, Dec. 31, 2018, in Cambridge, Mass., where she confirmed that she is launching an exploratory com ...
Bild: AP/AP

Elizabeth Warren gab ihr Interesse am Präsidentenamt an einem etwas unüblichen Datum bekannt: dem 31. Dezember. Noch am Abend des Jahreswechsels überraschte die 69-Jährige mit einem Instagram-Livestream. Die Senatorin aus dem Bundesstaat Massachusetts trank ein Bier und hielt einen lockeren Schwatz mit ihren Followern. Warren hat das Potenzial, viel Geld für ihre Kampagne zu sammeln, und ist deshalb eine sehr ernstzunehmende Kandidatin.

  • Die Chancen: gut.

Kirsten Gillibrand

epa07287947 (FILE) Democratic Senator from New York, Kirsten Gillibrand, speaks about President Trump's sexually suggestive tweet about her in the US Capitol in Washington, DC, USA, 12 December 2 ...
Bild: EPA/EPA

Kirsten Gillibrand hat ihre Kandidatur vergangene Woche in der Talkshow von Stephen Colbert bekannt gegeben. Die Senatorin aus New York gilt als scharfe Kritikerin von Präsident Trump. Die 52-Jährige will sich gegen sexuelle Gewalt an Frauen, für die Gesundheitsversorgung und gegen Korruption und Gier einsetzen. Allerdings hat Gillibrand zu Beginn ihrer Zeit im Kongress einige Male ziemlich konservativ abgestimmt, was sich nun als Bumerang herausstellen könnte.

  • Die Chancen: Es wird schwierig.

Tulsi Gabbard

FILE - In this Nov. 6, 2018, file photo, Rep. Tulsi Gabbard, D-Hawaii, greets supporters in Honolulu. Gabbard has announced she’s running for president in 2020. The 37-year-old Gabbard said in a CNN i ...
Bild: AP/FR132414 AP

Tulsi Gabbard wäre im Falle einer Wahl das jüngste Staatsoberhaupt der US-Geschichte. Die Abgeordnete aus Hawaii ist gerade mal 37 Jahre alt. In den Mittelpunkt ihrer Kampagne will die Hinduistin das Thema «Krieg und Frieden» stellen, wie sie vergangene Woche auf CNN verkündete. Sie selbst diente im Irakkrieg. Gabbard war allerdings 2017 in die Kritik geraten, als sie in Syrien Baschar al-Assad besuchte. Die Kriegsveteranin hat viel Boden gut zu machen. 

  • Die Chancen: Es wird schwierig.

Julian Castro

epa07290070 Democratic US Presidential candidate Julian Castro addresses an audience at the Politics and Eggs event held at the St Anselm College New Hampshire Institute of Politics in Manchester, New ...
Bild: EPA/EPA

Julian Castro ist sich bewusst, dass er (noch) nicht zu den Topfavoriten zählt. Doch der ehemalige Bürgermeister von San Antonio meinte vergangene Woche, als er seine Kandidatur bekannt gab: «Ich bin kein Spitzenreiter in diesem Rennen, aber ich war zu keinem Zeitpunkt in meinem Leben Spitzenreiter.» Dennoch hat der 44-Jährige bisher eine erstaunliche politische Laufbahn hingelegt und gilt als einer der grossen Hoffnungsträger der Demokratischen Partei. Unter Barack Obama amtierte Castro als Wohnungsbauminister und ist somit mit dem Politbetrieb in Washington bestens bekannt. 

  • Die Chancen: Es wird schwierig.

John Delaney

Democratic presidential hopeful John Delaney speaks at the Iowa Democratic Wing Ding at the Surf Ballroom in Clear Lake, Iowa, Friday, Aug. 10, 2018. (Chris Zoeller/Globe-Gazette via AP)
Bild: AP/Globe-Gazette

John Delaney war der erste Demokrat, der seine Kandidatur bekannt gab. Das war bereits im Juli 2017. Seither reist der ehemalige Abgeordnete aus Maryland unermüdlich durchs Land und geht auf Stimmenfang. In Iowa, wo die ersten Vorwahlen stattfinden, hat der 55-Jährige bereits alle 99 Counties abgeklappert. Ob sich das Engagement bezahlt macht? Man wagt es zu bezweifeln.

  • Die Chancen: sehr klein.

Richard Ojeda

FILE - In this May 15, 2018 file photo, Richard Ojeda talks at a gym in Logan, W.Va. The retired Army paratrooper and West Virginia lawmaker who formalized his campaign for the presidency on Veterans  ...
Bild: AP/AP

Richard Ojeda stimmte bei den Wahlen 2016 für Donald Trump, bereute diesen Entscheid jedoch später. Seit Dezember 2016 gehörte der ehemalige Major dem Senat von West Virginia an. Von diesem Amt tritt der 48-Jährige nun aber zurück, um sich voll und ganz auf seine Präsidentschaftskandidatur zu konzentrieren, wie er auf Facebook bekannt gab. Das Abenteuer dürfte jedoch nur von kurzer Dauer sein.

  • Die Chancen: sehr klein.

Diese Kandidaturen werden erwartet:

Beto O'Rourke

epa07143242 Democratic challenger Beto O'Rourke campaigns during a rally event at The House of Blues in Houston, Texas, USA, 05 November 2018. O'Rourke is challenging incumbent Ted Cruz in a ...
Bild: EPA/EPA

Beto O'Rourke zählt spätestens seit den Midterms 2018 zu den absoluten Topshots der Demokratischen Partei. Der 46-Jährige verlangte in den Senatswahlen von seinem Gegner Ted Cruz alles ab und verpasste den Sieg im konservativen Texas nur knapp. Der dreifache Familienvater hat bisher noch keine Kandidatur bekannt gegeben. Wagt er den Schritt, könnte ihn das weit bringen. Viele Kommentatoren sehen in  O'Rourke bereits den nächsten Obama.

  • Die Chancen: sehr gut.

Joe Biden

FILE - In this Dec. 13, 2018, file photo, fFormer Vice President Joe Biden speaks at the University of Utah in Salt Lake City. Monday’s observance of what would have been Martin Luther King Jr.’s 90th ...
Bild: AP/AP

Joe Biden hat als ehemaliger Vize-Präsident einen hohen Bekanntheitsgrad und liegt in den Umfragen deswegen vorne. Momentan sieht es so aus, als ob der 76-Jährige eine Kandidatur wagen wird, seine Chancen gegen Trump wären sicher vielversprechend. Doch will die Demokratische Partei tatsächlich mit einem alten, weissen Mann ins Rennen steigen?

  • Die Chancen: sehr gut.

Cory Booker

FILE - In this Thursday, Sept. 6, 2018, file photo, Sen. Cory Booker, D-N.J., speaks on Capitol Hill in Washington. As the 2020 presidential primary takes shape, almost no policy is too liberal for De ...
Bild: AP/AP

Cory Booker ist seit 2013 Senator von New Jersey. Der 49-Jährige ist dank seiner Medienpräsenz aber weit über die Grenzen des Bundesstaates bekannt. Auf Twitter hat der Jurist bereits über vier Millionen Follower. In den wichtigen Staaten Iowa und New Hampshire hat Booker bereits viel Vorarbeit geleistet und wichtige Allianzen geschmiedet. Wird er bald seine Kandidatur bekannt geben? 

  • Die Chancen: gut.

Sherrod Brown

Sen. Sherrod Brown, D-Ohio, speaks after winning his re-election bid during the Ohio Democratic Party election night watch party, Tuesday, Nov. 6, 2018, in Columbus, Ohio. (AP Photo/John Minchillo)
Sherrod Brown.Bild: AP/AP

Sherrod Brown hat vergangene Woche eine «Anhörungs-Tour» angekündigt. Der 66-Jährige will im Gespräch mit den Wählern heraushören, ob sich eine Kandidatur lohnen würde. Dafür reist der Senator zuerst durch seinen Heimatstaat Ohio, dann durch Iowa, New Hampshire, South Carolina und Nevada. Eine Kampagne Browns müsste sicher ernst genommen werden, ist er doch ein Kandidat aus einem Swing State. Die Frage bleibt aber, ob er genügend Geld für einen durchschlagenden Wahlkampf sammeln kann.

  • Die Chancen: gut.

Bernie Sanders

epa07273732 Independent Senator from Vermont Bernie Sanders participates in a news conference with Democratic lawmakers on Capitol Hill in Washington, DC, USA, 10 January 2019. The news conference was ...
Bild: EPA/EPA

Bernie Sanders war so etwas wie die tragische Figur der Wahlen 2016. Der 77-Jährige verlor die Vorwahlen gegen Hillary Clinton und viele mutmassten danach, dass er das Duell gegen Trump hätte für sich entscheiden können. Sanders hat eine grosse Fanbasis, vor allem auch unter jüngeren Wählern. Doch die Konkurrenz ist gross. Auch ein Beto O'Rourke oder eine Kamala Harris dürften bei den Jungen punkten. Zudem musste sich der Senator aus Vermont kürzlich für Missbrauchsfälle entschuldigen, die 2016 in seinem Kampagnen-Team offenbar vorgefallen waren. Wagt er dennoch eine erneute Kandidatur?

  • Die Chancen: Es wird schwierig.

Amy Klobuchar

FILE - In this Nov. 6, 2018, file photo, Sen. Amy Klobuchar waves to supporters after winning re-election during the Democratic election night party in St. Paul, Minn. Klobuchar will be in Iowa on Sat ...
Bild: AP/FR159563 AP

Amy Klobuchar wurde bei den Midterms 2018 mit einem überragenden Resultat in den Senat wiedergewählt. Ihren republikanischen Widersacher liess sie mit über 25 Prozentpunkten hinter sich. Und das im Bundesstaat Minnesota, den Hillary Clinton 2016 nur haarscharf gewinnen konnte. Klobuchar hat mit diesem Triumph bewiesen, dass sie einen effektiven Wahlkampf betreiben und Wechselwähler auf ihre Seite holen kann. Noch hat die 58-Jährige aber keine Kandidatur angekündigt.

  • Die Chancen: Es wird schwierig.
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77 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Weiterdenker
22.01.2019 16:02registriert November 2015
Ich wusste nicht, dass weiblich und schwarz zu sein ein Indiz für einen fähigen Politiker ist. Für mich zeigen Sätze wie solche nur, dass die meisten Menschen immer noch das Gefühl haben, dass äusserliche Attribute einen Zusammenhang mit der Qualität der verrichteten Arbeit hat. Früher hat man Menschen wegen der Hautfarbe diskreditiert, heute werden ihnen wegen der Hautfarbe Vorteile zugesprochen. Auch wenn letzteres nicht direkt negativ für den Betroffenen ist, so basiert es doch auf einem auf Rassen basierten Grundgedanken.
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Skeptischer Optimist
22.01.2019 15:37registriert Februar 2016
Ich glaube, dass die Chancen von Frau Harris hier etwas überschätzt werden. Sie wirkt wie gefährlich wie Hillary Clinton. Nur weiblich, schwarz und gebildet zu sein wird nicht reichen, ebensowenig ein liberale Einwanderungspolitik.

Trump hat gewonnen, weil er es verstanden hat den Losern etwas zu versprechen. Clinton hat verloren, weil sie unfähig war dies zu tun.
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Alex_Steiner
22.01.2019 15:45registriert September 2015
Bernie Sanders "Es wird schwierig"?????
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