Terrorismus und Aussenpolitik waren die Themen der fünften TV-Debatte der republikanischen Bewerber um die US-Präsidentschaft. Im Zentrum: Der Kampf gegen die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS»). Oder – in einem Tweet:
This wasn’t a “foreign policy” debate, or even a “national security” debate. It was contest about who could tell the scariest story.
— Ana Marie Cox (@anamariecox) 16. Dezember 2015
Der erzkonservative Senator Ted Cruz, der in jüngsten Umfragen auf den zweiten Platz geklettert war, forderte ein stärkeres militärisches Vorgehen gegen die Dschihadisten. «Amerika ist im Krieg» mit dem «radikalen islamischen Terrorismus», sagte er.
Ted Cruz won the CNN debate by embracing Donald Trump. https://t.co/ScDuxHQwnK pic.twitter.com/O6PoZX4pIj
— Slate (@Slate) 16. Dezember 2015
Hochburgen der «IS»-Miliz werde er mit einem «Bombenteppich» überziehen. Ausserdem verlangte er strengere Grenzkontrollen: «Wir werden keine Dschihadisten als Flüchtlinge akzeptieren.»
Started watching the #GOPDebate because I enjoy comedy...turned it off because it's clearly a misclassified tragedy.
— Carol (@carol_dk_ferrie) December 16, 2015
Senator Marco Rubio forderte zusätzliche Kompetenzen für den Geheimdienst NSA bei der Überwachung der Telefon- und Internetkommunikation. Er erntete prompt Widerspruch von Rand Paul, der dem libertären Parteiflügel angehört. «Wir sind nicht sicherer durch die Sammlung der Daten von allen Amerikanern.»
Rubio's tie is slightly redder than Cruz's. But Cruz's flag pin is ever so slightly larger. No wonder GOP voters are stumped.
— Adam Goldberg (@TheAdamGoldberg) 16. Dezember 2015
Viel zu reden gab auch die umstrittene Forderung des Geschäftsmanns Donald Trump, Muslimen die Einreise in die USA zu verweigern. «Unser Land ist ausser Kontrolle», sagte Trump. Bei seinem Vorschlag gehe es nicht um Abschottung oder Religion, sondern um «Sicherheit».
“We’re going to target the bad guys” - Ted Cruz and a four year old somewhere. #GOPDebate
— daveanthony (@daveanthony) 16. Dezember 2015
Der Milliardär, der nach wie vor bei Umfragen in Führung liegt, bekräftigte auch seine Idee, das Internet im Kampf gegen Extremisten teilweise zu «schliessen». «Zur Hölle, ich will Leute, die uns und unsere Nation töten wollen, nicht unser Internet nutzen lassen», sagte er.
I'm not certain that's how internet works.
— John Dingell (@JohnDingell) 16. Dezember 2015
Nachdem Trump zuletzt wieder öffentlich mit dem Gedanken einer eigenständigen Kandidatur gespielt hatte, stellte er in Las Vegas klar: «Ich habe mich total auf die republikanische Partei festgelegt.»
Jeb Bush said Donald Trump can't insult his way to the presidency. So Trump insulted him. https://t.co/3zEaPxi19e
https://t.co/pj5oRyyTnV
— Vox (@voxdotcom) 16. Dezember 2015
Der frühere Gouverneur von Florida, Jeb Bush, warf Trump vor, über keine ernsthafte Strategie zu verfügen. Ein pauschales Einreiseverbot für Muslime würde die Verbündeten in der arabischen Welt im Kampf gegen die Dschihadisten verprellen. Trump unterhalte das Publikum mit «Einzeilern», sei ansonsten aber ein «Chaos-Kandidat» und wäre ein «Chaos-Präsident».
If you turn the sound off, it seems like Jeb Bush is very angry that someone stole his jacket. #GOPDebate
— Eugene Mirman (@EugeneMirman) 16. Dezember 2015
Auf der Bühne in Las Vegas standen auch der frühere Neurochirurg Ben Carson, die frühere Managerin Carly Fiorina sowie die Gouverneure von New Jersey und Ohio, Chris Christie und John Kasich. Einig war sich das Bewerberfeld nur in Angriffen auf die Regierung von Präsident Barack Obama und die wahrscheinliche Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton.
Watch Ben Carson explain his North Korea plan to put Vladimir Putin "in a box" https://t.co/lHfkpWHeKF https://t.co/lge9bh5cfo
— Vox (@voxdotcom) December 16, 2015
In einer «kleinen» Debatte hatten zuvor die vier in Umfragen deutlich zurück liegenden Bewerber über Fragen der nationalen Sicherheit diskutiert. Zum Beispiel Mike Huckabee.
Mike Huckabee generates about as much excitement when he speaks as a band does when they play something off the new album. #GOPDebate
— Commisioner Gordon (@GordonFrame) December 16, 2015
Wer von den Republikanern eine realistische Chance haben will, im Sommer 2016 Kandidat der Partei zu werden, muss mindestens eine der drei Vorwahlen in Iowa, New Hampshire oder South Carolina für sich entscheiden. Der Nachfolger oder die Nachfolgerin Barack Obamas wird am 8. November 2016 gewählt.
One deadly threat to America that nobody bothered to talk about at the #GOPDebate: homegrown white terrorists https://t.co/RDSfFnyXsh
— Mic (@micnews) December 16, 2015
(dwi/sda/afp/dpa)