Auch nach einem erneuten Schulmassaker in den USA mit 17 Toten ist eine Verschärfung des Waffenrechts in dem Land nicht in Sicht. US-Präsident Donald Trump sprach nach dem Blutbad an einer Oberschule im US-Bundesstaat Florida den Angehörigen am Donnerstag sein Beileid aus. Auf das in den Augen vieler Kritiker viel zu laxe Waffenrecht in den USA kam er aber nicht zu sprechen.
Ein 19 Jahre alter ehemaliger Mitschüler hatte am Valentinstag an der Marjory Stoneman Douglas Highschool in Parkland mit einem Schnellfeuergewehr das Feuer eröffnet und 17 Menschen getötet. Unter den Opfern waren Schüler und Erwachsene. 15 weitere Menschen wurden laut Polizei mit Verletzungen im Spital behandelt.
Der Tatverdächtige, der aus disziplinarischen Gründen der Schule verwiesen worden war, wurde nach der Bluttat in der nahegelegenen Stadt Coral Springs festgenommen.
US-Präsident Trump ordnete eine landesweite Trauerbeflaggung an und kündigte einen Besuch an der Highschool an. «Unsere ganze Nation betet mit schwerem Herzen für die Opfer und ihre Familien», sagte er in einer Fernsehansprache.
In times of tragedy, the bonds that sustain us are those of family, faith, community, and country. These bonds are stronger than the forces of hatred and evil - and these bonds grow even stronger in the hours of our greatest need. https://t.co/bu140nscez pic.twitter.com/OoTXMCSexB
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 15. Februar 2018
Er wolle die Sicherheit «unserer Schulen und unserer Kinder» verstärken und sich des «schwierigen Problems der psychischen Gesundheit» annehmen, sagte Trump weiter. Seinen Angaben zufolge gibt es Anzeichen dafür, dass der Schütze «psychisch gestört» ist. Zum Problem mit Schusswaffen und zum Waffenrecht äusserte sich der Präsident, der eine Nähe zur mächtigen Waffenlobby NRA pflegt, nicht.
Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, der Republikaner Paul Ryan, sagte dagegen, sollte es Gesetzeslücken geben, die psychisch Kranken Waffenkäufe ermöglichten, müssten diese geschlossen werden. Der Kongress hatte im vergangenen Jahr eine Regelung gestrichen, die für psychisch beeinträchtigte Waffenkäufer erweiterte Überprüfungen vorsah. Die Republikaner argumentierten damals, die Vorschrift beschneide die Waffenbesitzrechte von psychisch Kranken.
«Wir sind nicht machtlos», erklärte sein Vorgänger Barack Obama und warb für ein «vernünftiges» Waffenrecht. In seiner Amtszeit hatte sich der Demokrat vergeblich für eine Verschärfung des Waffenrechts eingesetzt. In den USA kommt es immer wieder zu blutigen Attacken mit Schusswaffen. Als Konsequenz wird regelmässig der Ruf nach strikteren Waffengesetzen laut. Trump und viele andere Republikaner sind allerdings dagegen.
Die Schiesserei in Parkland war eine der blutigsten der vergangenen 25 Jahre. Es handelt sich zudem nach Angaben der Aktivistenorganisation Everytown for Gun Safety um den 18. Schusswaffenvorfall an US-Schulen seit Jahresanfang. Allerdings gingen die meisten Vorfälle glimpflich aus und sind nicht mit dem Blutbad von Parkland zu vergleichen.
In der Highschool spielten sich am Mittwoch dramatische Szenen ab. Verängstigte Schüler und Lehrer, die den Valentinstag gefeiert hatten, verbarrikadierten sich in Schultoiletten oder Schränken oder versteckten sich unter Tischen. Mit ihren Smartphones riefen sie in Kurzmitteilungen um Hilfe.
Fernsehbilder zeigten Schüler, die von schwer bewaffneten Polizisten aus der Schule geleitet wurden. Zu sehen waren auch ein gepanzertes Fahrzeug mit Sondereinsatzkräften und Polizisten mit Helmen und kugelsicheren Westen sowie mit Schnellfeuerwaffen, die rund um die Schule postiert waren.
«Dies ist ein schrecklicher Tag für Parkland», sagte der Sheriff der rund 80 Kilometer nördlich von Miami gelegenen 30'000-Einwohnerstadt, Scott Israel. Am Tatort habe sich ein «Bild des Grauens» geboten. Medienberichte, wonach der Schütze den Feueralarm auslöste, bevor er das Feuer eröffnete, konnte der Sheriff nicht bestätigten.
Der Mathematiklehrer Jim Gard sagte der Zeitung «Miami Herald», der Tatverdächtige sei zuvor als mögliche Gefahr für seine Mitschüler bezeichnet worden. «Im vergangenen Jahr wurden wir darüber informiert, dass er das Schulgelände nicht mit einem Rucksack betreten dürfe.»
Nach Angaben von US-Bürgerrechtlern soll der Angreifer zudem einer Vereinigung weisser Rassisten angehört haben. Die Menschenrechtsorganisation Anti-Defamation League (ADL) erklärte am Donnerstag, der 19-Jährige habe zur sogenannten Republic of Florida gehört und an deren paramilitärischem Training teilgenommen. Als Quelle zitierte die ADL den mutmasslichen Anführer der Rassistengruppe, Jordan Jereb.
Jereb sagte der ADL nach deren Angaben, dass seine Vereinigung nichts mit dem Schulmassaker zu tun habe. Seine Gruppierung habe den Anschlag weder angeordnet noch unterstützt. Die Republic of Florida beschreibt sich auf ihrer Website als «weisse Bürgerrechtsorganisation», die für die weisse Identität kämpfe. (cma/sda/afp/reu)
Moslems mit Waffen: Terroristen
Weisse mit Waffen: psychische Probleme
Wtf?!
Da fehlen einem die Worten
Absolut krank! Wie steht es um die psychische Gesundheit der Republikaner?