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Mann droht Strafe wegen Wahlkampf-Anrufs mit gefälschter Biden-Stimme

President Joe Biden and first lady Jill Biden wait to welcome Kenya's President William Ruto and first lady Rachel Ruto to the White House in Washington for a State Dinner, Thursday, May 23, 2024 ...
Joe und Jill Biden am 23. Mai 2024.Bild: keystone

Mann droht Millionenstrafe wegen Wahlkampf-Anrufs mit gefälschter Biden-Stimme

24.05.2024, 06:4924.05.2024, 06:49

Dem Urheber eines gefälschten Wahlkampf-Anrufs mit der Stimme von US-Präsident Joe Biden droht eine Millionenstrafe. Die US-Telekomaufsicht FCC will für den dahinter steckenden Politberater eine Strafe von sechs Millionen Dollar (rund 5,5 Mio Euro) verhängen. Bei dem automatisierten Anruf mit einer täuschend echt klingenden Stimme Bidens wurden Wähler im Bundesstaat New Hampshire im Januar aufgerufen, nicht an der anstehenden Vorwahl seiner Demokratischen Partei teilzunehmen.

Solche sogenannten Robocalls sind ein gängiges Wahlkampf-Instrument in den USA. Die Absender-Informationen bei den Anrufen wurden ebenfalls gefälscht, sodass sie von einem politischen Komitee der Demokraten zu kommen schienen. Gegen einen Telekommunikations-Anbieter, der an der Verbreitung der Anrufe beteiligt war, will die FCC laut am Donnerstag veröffentlichten Unterlagen eine Strafe von zwei Millionen Dollar verhängen.

Die Strafen sind noch nicht fix. So wird den Beschuldigten etwa zunächst noch die Möglichkeit einer Reaktion eingeräumt.

Software auf Basis Künstlicher Intelligenz kann mithilfe von Tonaufnahmen darauf trainiert werden, beliebige Sätze mit Stimmen bestimmter Personen auszusprechen. Der automatisierte Anruf mit Bidens gefälschter Stimme weckte in den USA neue Sorgen, KI könnte vor der Präsidentenwahl im November noch häufiger missbraucht werden.

Nach dem Schreck stärkte die US-Regierung den rechtlichen Rahmen für das Vorgehen gegen solchen KI-Fakes. Die FCC hielt fest, dass für Anrufe mit von Künstlicher Intelligenz generierten Stimmen die vorherige Zustimmung der Empfänger unerlässlich sei. Auch müssten sich die Urheber solcher Anrufe klar zu erkennen geben. Damit verfügte die FCC letztlich, dass für automatisierte KI-Anrufe die gleichen Regeln gelten wie bisher bereits für Kommunikation mit künstlichen oder aufgenommenen Stimmen. (sda/dpa)

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2 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Butzdi
24.05.2024 07:16registriert April 2016
Das sollte eigentlich unter Wahlbetrug laufen und die entsprechenden scharfen Gefängnisstrafen zur Folge haben. Geldbussen sind lächerlich, weil die Parteien und Super PACs Milliarden in den Wahlkampf pumpen.
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