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Donald Trump holt wegen Hearings zum Rundumschlag aus

«Ein letzter, kläglicher Versuch» – Donald Trump holt wegen Hearings zum Rundumschlag aus

14.06.2022, 04:2914.06.2022, 05:40
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Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich am Montagabend in einem ausführlichen Statement zu den Hearings wegen der Erstürmung des US-Kapitols geäussert. In einem zwölfseitigen Dokument weist Trump jegliche Vorwürfe zurück – und pöbelt seinerseits gegen Joe Biden und die Demokraten.

Kritik an «erbärmlichem» Prozess

Trump wirft dem Ausschuss vor, eine Scheinermittlung durchzuführen, die «alles, was uns an unserer Verfassung heilig ist», ignoriere. Damit mache sich die Justiz zum Gespött, kritisiert der ehemalige Präsident. Als Hauptgrund für seine Vorwürfe gibt er an, dass entlastende Zeugen ausgeschlossen worden seien.

FILE - Former president Donald Trump speaks during the Leadership Forum at the National Rifle Association Annual Meeting at the George R. Brown Convention Center Friday, May 27, 2022, in Houston. Trum ...
Donald Trump zeigt bei den Anhörungen zum Sturm aufs Kapitol keine Ansicht – im Gegenteil.Bild: keystone

Er bezeichnet er die Hearings als «erbärmlich» und führt aus: «Wenn sie echte Beweise hätten, würden sie echte Anhörungen mit gleichberechtigter Vertretung abhalten.»

Trump liefert auch seine Theorie dazu, weshalb der angebliche Scheinprozess durchgeführt werde: um von der angeblich manipulierten Präsidentschaftswahl 2020 abzulenken. Weiter kritisiert er, die Anhörungen seien ein «letzter kläglicher Versuch, die amerikanische Öffentlichkeit zu täuschen ... wieder einmal».

Harsche Worte gegen Biden und die Demokraten

In seinem Statement teilt Trump zudem wie gewohnt gegen die Demokraten und US-Präsident Joe Biden aus. Sie seien daran, das Land zu zerstören, schreibt er. Amerika sei am Zerbröckeln und man liefere keine Lösungen dagegen. Während seiner Amtszeit hingegen sei das Land noch am Aufblühen gewesen, so Trump. Deshalb seien die Demokraten nun dabei, das Narrativ zu ändern. «Die Demokraten (...) tun alles in ihrer Macht Stehende, um mich zu stoppen – aber wir können nicht aufgehalten werden», heisst es im Dokument weiter.

Seitenlange Ausführung zur angeblichen Wahlmanipulation

Ein Grossteil von Trumps Schreiben handelt allerdings gar nicht vom Kapitolsturm und den Hearings. Stattdessen wiederholt er ausführlich über mehrere Seiten hinweg seine unbelegten Wahlbetrugsbehauptungen und Wahlsiegfantasien.

So schreibt er etwa, es mache keinen Sinn, dass gewisse Bundesstaaten mehrere Tage gebraucht hätten, um die Wahlzettel fertig auszuzählen. Die «kleinen Diktatoren», wie er seine Gegner nennt, hätten mehr Zeit gebraucht, um weitere Wahlzettel zu finden oder produzieren, behauptet Trump.

Liz Cheney – eine der Gegnerinnen Trumps:

Zudem macht es für Trump keinen Sinn, dass Joe Biden, «der nie sein Kellergeschoss verlassen hat und nicht ohne Teleprompter sprechen kann», mehr Stimmen bekommen habe als Hillary Clinton oder Barack Obama. Des Weiteren zweifelt Trump an, dass Biden in gewissen Staaten bei den schwarzen Wählern besser abgeschnitten habe als Obama. «Ist das nicht unglaublich? Es ist unmöglich», führt er aus.

Weitere Hinweise auf Kandidatur 2024

Zum Ende hin deutet Trump zudem ein weiteres Mal an, dass er bei den Wahlen 2024 versuchen wird, ins Weisse Haus zurückzukehren. Das lassen die folgenden Worte erahnen:

«Das ist lediglich ein Versuch, einen Mann, der in jeder Umfrage deutlich führt, gegen sowohl Republikaner als auch Demokraten, davon abzuhalten, erneut für die Präsidentschaft zu kandidieren.»

Das war bei der zweiten Anhörung passiert

Mehrere hochrangige Personen aus dem Umfeld Trumps hatten bei der zweiten öffentlichen Anhörung des Untersuchungsausschusses am Montag dessen Wahlbetrugsbehauptungen entschieden widersprochen. Frühere Regierungsmitglieder und Wahlkampfberater distanzierten sich klar von Trumps Vorgehen.

Ex-Justizminister William Barr und andere bezeichneten Trumps Betrugsvorwürfe als «verrückt». Barr sagte, Trump habe wohl zunehmend «den Kontakt zur Realität verloren».

Die Hintergründe

Trump behauptet bis heute ohne Belege, er sei durch Wahlbetrug um den Sieg bei der Präsidentenwahl 2020 gebracht worden. Der Widerstand gegen den Wahlausgang gipfelte in der Attacke auf das Kapitol am 6. Januar 2021, die der Untersuchungsausschuss im Kongress aufarbeitet.

Über Monate befragte der Untersuchungsausschuss hinter verschlossenen Türen Hunderte Zeugen - darunter Trumps Tochter Ivanka - und sichtete grosse Mengen an Dokumenten und Beweismaterial.

Nun legt das Gremium in einer Serie von öffentlichen Anhörungen seine Erkenntnisse offen. Einige Trump-Vertraute wie der einstige Chefstratege Steve Bannon weigerten sich, mit dem Ausschuss zu kooperieren.

(dab/sda/dpa)

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52 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Haferkeks
14.06.2022 06:56registriert Oktober 2021
"Barr sagte, Trump habe wohl zunehmend «den Kontakt zur Realität verloren»."

Ähm... hatte der Typ überhaupt mal Bezug zur Realität?
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Quieselchen
14.06.2022 05:09registriert Januar 2021
Und die kaputte Schallplatte so:😤😭😤🤯

Ist das schon Verzweiflung?

Wahrscheinlich leider nicht…
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Unicron
14.06.2022 07:15registriert November 2016
"mehr Stimmen bekommen habe als Hillary Clinton oder Barack Obama"

Das macht absolut sinn, wenn man bedenkt dass es eine Wahl GEGEN Trump war, nicht für Biden.
Ein Ziegelstein hätte mehr Stimmen geholt als Trump.
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