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Biden vergleicht Trump mit Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels

Biden vergleicht Trump mit Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels

27.09.2020, 07:4027.09.2020, 12:37
Democratic presidential candidate former Vice President Joe Biden speaks during a Biden for President Black economic summit at Camp North End in Charlotte, N.C., Wednesday, Sept. 23, 2020. (AP Photo/C ...
Joe Biden.Bild: keystone

US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, wie Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels zu lügen. «Er ist so in etwa wie Goebbels. Man erzählt eine Lüge lange genug, wiederholt sie, wiederholt sie, wiederholt sie – und sie gilt als Allgemeinwissen», sagte Biden in einem am Samstag ausgestrahlten Interview des TV-Senders MSNBC. Auslöser war eine Frage nach Trumps Behauptungen, Biden sei ein Sozialist.

Trump erklärt bei seinen Auftritten häufig, Biden werde «radikalen Linken» Vorschub leisten, die Amerika zerstören und Chaos in amerikanische Städte bringen würden. Ausserdem behauptet er unter anderem, Biden und die demokratische Partei setzten auf Briefwahl in der Hoffnung, dass die Präsidentenwahl am 3. November mit gefälschten Stimmzetteln manipuliert werde. Goebbels war in der NS-Zeit einer der engsten Vertrauten von Adolf Hitler und ein Wegbereiter des Holocaust.

Ein Trump-Wahlkampfauftritt am Samstagabend war beispielhaft für die täglichen Attacken auf Biden. «Wenn der schläfrige Joe Biden Präsident wird», werde es «eine Depression geben wie sie dieses Land noch nie gesehen hat», sagte Trump auf dem Flughafen von Middlefield im Bundesstaat Pennsylvania. «Mit uns werden Sie unglaublichen Wohlstand erleben», versprach er zugleich – im Hintergrund war das Präsidentenflugzeug zu sehen.

«Biden will Ihre Waffen wegnehmen und Ihre Kinder in Schulen mit vergifteten antiamerikanischen Lügen indoktrinieren», verkündete Trump später. Er sprach auch erneut von den «radikalen Linken»: «Mein Opponent wird wie eine Puppe von diesen Leuten kontrolliert, von diesen wahnsinnigen Leuten.» Bidens Kandidaten für den Vizepräsidenten-Posten, Kamals Harris, nannte er eine «Verrückte».

Die versammelten Trump-Anhänger quittierten die Sätze mit Applaus, Gelächter und Buh-Rufen, wenn es um die Gegenseite ging. Nach Trumps häufig wiederholter Behauptung, Amtsvorgänger Barack Obama habe 2016 sein Wahlkampfteam ausspioniert, rief die Menge in Sprechchören: «Sperrt ihn ein! Sperrt ihn ein!» (sda/dpa)

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So hart attackiert Obama seinen Nachfolger Trump
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So hart attackiert Obama seinen Nachfolger Trump
Ex-Präsident Barack Obama kritisierte Donald Trump während des Demokratenparteitags am 19. August 2020 scharf.
quelle: keystone
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Highlights von Bidens kämpferischer Rede gegen Trump
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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mijasma
27.09.2020 08:13registriert Oktober 2018
Wahlkampf gegen Trump muss sich wie ein Schlammkampf mit einer Sau anfühlen. Gewinnen wird dabei schwer, denn sie fühlt sich im Dreck wohler als du.
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TanookiStormtrooper
27.09.2020 12:11registriert August 2015
Trump bedient sich klassischer Methoden des Faschismus, der Vergleich ist deshalb Korrekt.
Mit Anstand ist Trump sowieso nicht beizukommen, den muss man mit seinen eigenen primitiven Waffen schlagen.
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Vanessa_2107
27.09.2020 09:20registriert Februar 2017
Schade kann Trump nicht live zensiert und vor allem noch bestraft werden, denn das ist wirklich Verleumdung+Volkshetze, was er an all seinen Rallies macht und auch sonst rauslässt. Je länger der Wahlkampf dauert, desto unterirdischer ist sein Niveau. Bei jeder Gelegenheit wiederholt er, wie die Wahlen manipuliert würden, sein persönlicher JM Barr ist schon bereit, das zu bestätigen. Er sieht, er wird unter legalen Umständen verlieren, so ist es ja klar, dass er sich mit all seiner Macht darauf vorbereitet, bleiben zu können, jedes Mittel ist ihm recht. Die Oberrichterin hat er schon fast.
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