Hinter ihm tobt ein Mini-Tornado: Meteorologe Mike Bettes versucht sich bei Hurrikan-Winden auf den Beinen zu halten.
Der gewaltige Hurrikan Irma ist auch ein gewaltiges Medienereignis. Fernsehstationen aus der ganzen Welt lassen nichts unversucht, um sich mit dramatischen Bildern zu übertrumpfen.
Die TV-Reporter trotzen Hurrikan-Winden und sintflutartigem Regen und berichten mitten aus dem Sturm. Zig Fernsehteams senden direkt von der Hurrikan-Front. Und begeben sich damit selbst in Gefahr.
Der Meteorologe Mike Bettes etwa war gerade Naples unterwegs. Während einer Live-Schaltung wurde er beinahe von einem Mini-Tornado erfasst. «Die Winde tun richtig weh», schrie er ins Mikrofon und versuchte sich, irgendwie auf den Beinen zu halten. Mit letzter Kraft schaffte er es dann, sich zum Übertragungswagen zu schleppen. Zu diesem Zeitpunkt registrierte Naples Hurrikan-Böen von über 230 Stundenkilometern!
Auch SRF hat einen Reporter in das Hurrikan-Gebiet geschickt. US-Korrespondent Thomas von Grünigen ist in der Region Tampa/Orlando unterwegs und hält die Zuschauer auch auf seinem Twitter-Kanal auf dem Laufenden.
Typisch Schweiz ... Ganz so viel Risiko wie seine US-Kollegen scheinen er und sein Team nicht in Kauf zu nehmen. «Wir bleiben im sicheren Hotel», twittert von Grünigen, als Tornado-Warnungen auf seinem Handy-Display aufpoppen.
Von Grünigen durchlebt derzeit aufregende Tage. Auch während des Wirbelsturms Harvey war er bereits im Einsatz.
ARD-Korrespondent Philipp Burgard musste in einer Live-Schaltung der Tagesschau die Situation vor Ort erklären. Mit einer Hand umklammerte er das Mikro, mit der anderen ein Geländer und gab munter Auskunft über die aktuelle Situation. «Ich hoffe, dass Sie sich auch noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können.»
Bei den Zuschauern löst die Live-Berichterstattung auch Kritik aus. «Ich finde es einfach nur krass, dass da ein Mensch mitten in den Sturm gestellt wird, um live zu berichten», schreibt eine Userin auf Facebook. «Ich hoffe, der kriegt wenigstens eine fette Gehaltserhöhung»
Ein mit Sturmbrillen ausgerüsteter Reporter von MSNBC liess sich gar an einem Seil festbinden, damit er trotz Hurrikan-Böen weiter berichten kann.
Weitere Beispiele von etwas übereifrigen Reportern ...
Reporter von Weather Channel macht Messungen
(amü)
Video: srf/SDA SRF