International
Wetter

Was macht ein Hurrikan in Europa? Diese 7 Fakten zu «Ophelia» musst du wissen

Bild

Was macht ein Hurrikan in Europa? Diese 7 Fakten zu «Ophelia» musst du kennen

Der Hurrikan «Ophelia» nimmt Kurs in Richtung Irland. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
12.10.2017, 16:4513.10.2017, 06:17
Mehr «International»

Wie stark ist «Ophelia»?

Seit heute gilt der Sturm «Ophelia» als ein Hurrikan der Stufe 1. Im Klartext: Er kann jetzt Windgeschwindigkeiten bis zu 150 km/h erreichen.

Damit ist «Ophelia» bereits der zehnte Hurrikan der laufenden Saison auf dem Nordatlantik. So viele in Folge wurden letztmals 1893 registriert.

Wohin zieht der Hurrikan?

Am Wochenende wird «Ophelia» Portugal und Spanien erreichen. Es ist aber nicht zu erwarten, dass er in diesen beiden Ländern Schäden anrichten wird. Dafür sind die Hauptwinde zu weit im Meer draussen. 

Anders ist der Fall in Irland. Dort wird der Sturm laut derzeitigen Prognosen am Montag eintreffen. Wobei Meteorologe Roger Perret von «Meteonews» sagt: «Derzeit ist es noch schwierig den genauen Verlauf des Sturmes voraus zu sagen.»

Bild
bild: kachelmannwetter

Müssen sich die Iren vor «Ophelia» fürchten?

Wenn «Ophelia» am Montag die irische Küste erreicht, wird der Sturm voraussichtlich nicht mehr als Hurrikan eingestuft, sondern nur noch als Tropensturm. Denn in Richtung Norden wird die Wassertemperatur immer tiefer und somit wird der Noch-Hurrikan stetig an Kraft verlieren.

Doch das ist keine Entwarnung für Irland. Der Sturm könnte immer noch mit hohen Windgeschwindigkeiten und heftigen Sturmböen über die Insel fegen und grosse Schäden verursachen. 

Warum weckt der Sturm Erinnerungen?

Die älteren Iren werden sich noch an den Sturm «Debbie» erinnern. Dieser suchte die Insel am 16. September 1961 heim. Gemäss dem «Galway Advertiser» wurden Böen mit Geschwindigkeiten von 160 km/h aufgezeichnet. 

Sturmschäden in Irland 1961

Bild

Debbie richtete grosse Schäden an. Zehntausende Häuser wurden beschädigt und 18 Menschen verloren ihr Leben. Die meisten von ihnen wurden von umfallenden Bäumen oder zusammenbrechenden Mauern getroffen.

Der «Galway Advertiser» schrieb in einem Rückblick: 

«Debbie tat viel, um das Gesicht von Galway in kürzester Zeit zu verändern.»

Wann erreichte der letzte Hurrikan Europa?

Es ziehen zwar selten, aber immer wieder Hurrikans in Richtung Europa. Doch aufgrund der tieferen Wassertemperatur, wenn sie in nördlichere Bereiche kommen, verlieren sie jeweils viel an ihrer Stärke bis sie auf europäisches Festland treffen. «Darum kann man in der Nähe des europäischen Festlandes eigentlich nicht mehr von einem Hurrikan sprechen, sondern von Sturm- oder Orkantiefs», sagt Perret.

Ein Beispiel für einen solchen Sturm ist der Hurrikan Vince, der Anfang Oktober 2005 entstand und einige Tage darauf auf die spanische Küste traf.

Dabei richtete er so gut wie keine Schäden an. Mit Windgeschwindigkeiten um die 77 km/h war er im Vergleich zu anderen Stürmen ein Lüftchen. Er sorgte einzig für stärkere Regenfälle an der Küste Spaniens und Portugals, sowie auf Madeira und auf den kanarischen Inseln. 

Wie kann ein Hurrikan überhaupt Richtung Europa ziehen?

In der Regel braucht es Wassertemperaturen um die 26 Grad, dass ein Hurrikan entstehen kann. Diese Temperaturen werden  oberhalb des 30. Breitengrades selten erreicht. Und nur aus dieser Gegend des Atlantiks wehen die Winde in Richtung.

Doch in seltenen Fällen kann eine Wassertemperatur von 23 Grad ausreichen, dass sich ein Hurrikan bilden kann. Und zwar dann, wenn die Luft der oberen Atmosphäre besonders kalt ist. So passiert bei Ophelia. 

Wenn du genau wissen willst, wie ein Hurrikan entsteht

Werden wir in der Schweiz etwas von Ophelia merken?

Die Antwort des Meteorologen:

«Nicht einmal ein kleines Lüftchen.»
Roger Peret, Meteorologe Meteonews

Bauer sieht nach Hurrikan seine Tiere wieder

Hurrikan Irma hinterlässt eine Spur der Verwüstung

1 / 23
Hurrikan Irma hinterlässt eine Spur der Verwüstung
Böses Erwachen am 11. September in Florida: Ein Bewohner von Marco Island steht vor Trümmern im Garten seiner Nachbarn.
quelle: ap/ap / david goldman
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Sir Konterbier
12.10.2017 17:08registriert April 2017
Was erdreistet sich diese Ophelia den schönen alten Kontinent zu besuchen?

Für Hurrikans ist hier kein Platz! geh woanders hin😡
1122
Melden
Zum Kommentar
avatar
DocM
12.10.2017 17:49registriert August 2016
Illegaler Grenzübertritt in den EU-Raum....
685
Melden
Zum Kommentar
6
Papst im Oster-Stress: Was auf den 87-Jährigen zukommt – und wie er das durchhalten will
Die Osterfeierlichkeiten sind für das katholische Kirchenoberhaupt die intensivste Woche des ganzen Jahres. Der gesundheitlich angeschlagene Franziskus muss bis an seine Belastungsgrenze gehen.

Für die zehntausend Gläubigen und Touristen auf dem Petersplatz war es ein banger Moment: Papst Franziskus sass während der Palmsonntagsmesse auf seinem Platz vor der Basilika, lauschte dem Verlesen des Evangeliums und als die Textstelle erreicht war, die vom Tod Jesu berichtet, erhob er sich, um seine vorbereitete Predigt zu halten. Aber er blieb zwei oder drei endlos wirkende Minuten lang stumm und wirkte dabei müde und gebrechlich.

Zur Story