wechselnd bewölkt
DE | FR
International
Wissen

6 Orte, an denen Selfies verboten sind

6 Orte, an denen Selfies verboten sind

06.10.2018, 19:39
Mehr «International»

Selfies – diese moderne Manifestation des Narzissmus – können nicht nur lästig sein. Nicht selten begeben sich Leute dafür in Gefahr; manche bezahlen den perfekten Shot sogar mit ihrem Leben. Die Verfasser einer rezenten Studie über Todesfälle in Folge von Selfies fordern deshalb Selfie-Verbotszonen, besonders an gefährlichen touristischen Orten. 

Tatsächlich gibt es bereits Orte, an denen die Behörden gegen den fatalen Leichtsinn eingeschritten sind und ein Selfie-Verbot erlassen haben. Hier sind sechs Beispiele. 

Mumbai

Gefährlicher Seegang am Marine Drive in Mumbai.
Gefährlicher Seegang am Marine Drive in Mumbai.Bild: scroll.in

Indien ist gemäss der erwähnten Studie das Land, in dem sich weltweit weitaus am meisten Selfie-Todesfälle ereignen. In Mumbai hat man daraus schon 2016 Konsequenzen gezogen und an sechs Stellen der Megacity, an denen am meisten Selfie-Unglücksfälle geschehen, ein Selfie-Verbot verhängt, darunter am berühmten Marine Drive und am Girgaum-Chowpatty-Strand. Die Polizei patrouilliert vermehrt in diesen Gebieten.  

Goa

Selfie an der Küste von Goa
Ins Meer gespült: Die Wellen an der Küste von Goa wurden zwei indischen Touristen zum Verhängnis. Bild: News Mobile State Bureau
Selfie
AbonnierenAbonnieren

Auch Goa, eines der beliebtesten Reiseziele westlicher Touristen in Indien, hat «No-Selfie-Zonen» eingeführt. In 24 Gebieten des indischen Bundesstaats wurden Selfies verboten. Die Behörden schritten ein, nachdem zwei Touristen aus Südindien am gleichen Tag – aber unabhängig voneinander – durch grosse Wellen von einem Felsen ins Meer gespült wurden und ertranken. Die beiden Todesfälle waren nicht die einzigen, die sich an der malerischen Küste Goas ereignet hatten. 

Pamplona

A reveler is tossed as he tries to get a snapshot next to a brave cow in the bullring during a daily amusement event after the running of the bulls in the 2016 San Fermin fiestas in Pamplona, Spain, T ...
Ein bisschen zu nahe am Stier: Teilnehmer am traditionellen Stierlauf in Pamplona. Bild: AP

Eigentlich ist der Encierro, der berühmte Stierlauf an den alljährlich stattfindenden Sanfermines in Pamplona, gefährlich genug. Jedes Jahr gibt es zahlreiche Verletzte, manchmal kommen auch Stierläufer ums Leben. Die Gefahr ist nicht kleiner geworden, seit es auch Teilnehmer gibt, die ihren Wagemut mit einem Selfie dokumentieren wollen. Nachdem ein Stierläufer aufgespiesst wurde und starb, als er mit dem Rücken zu den Stieren ein Selfie schiessen wollte, hatten die Behörden genug und erliessen ein striktes Verbot. Ein Brite, der sich nicht daran hielt, musste eine Busse von 3000 Euro (umgerechnet rund 3400 Franken) bezahlen. 

Reisen
AbonnierenAbonnieren

Lake Tahoe

Was gibt es Knuddligeres als einen echten, wilden Bären? Das sagt sich offenbar auch eine wachsende Anzahl von Touristen, die den berühmten Lake Tahoe an der Grenze zwischen den US-Staaten Kalifornien und Nevada aufsuchen. Viele von ihnen begnügen sich nicht damit, Bären aus der Ferne zu bewundern, sondern rücken den Raubtieren auf die Pelle – für ein gutes Selfie muss man schliesslich etwas riskieren.

Bären-Selfie am Lake Tahoe
https://www.pinterest.ca/pin/20829217002321997/
Solche Selfies sind den Behörden ein Dorn im Auge.Bild: Pinterest

Die US-Forstverwaltung und die Departemente für Fisch und Wildtiere von Kalifornien und Nevada sind allesamt nicht begeistert vom Selfie-Wahn der Besucher, der sich in einem wahren Hype in den Sozialen Medien niedergeschlagen hat. Sie haben ein Selfie-Verbot verhängt und warnen die Touristen speziell davor, den Bären beim Selfie-Schiessen den Rücken zuzukehren.  

New York

Nachdem auf der Dating-Site Tinder plötzlich eine grosse Anzahl von Selfies mit Raubkatzen aufgetaucht waren, verbot der Staat New York diese Praxis. Zoo- und Zirkusbesuchern in diesem US-Staat ist es auch nicht mehr erlaubt, direkten Kontakt mit Grosskatzen zu haben oder sich in unmittelbarer Nähe zu ihnen aufzuhalten. Wer dem Verbot zuwiderhandelt, kann zu einer Busse in der Höhe von 500 bis 1000 Dollar verknurrt werden. Der Seite TinderGuysWithTigers.tumblr.com, die solche Schnappschüsse sammelt, dürfte somit bald das Material ausgehen. 

Auch Russland reagiert auf die Selbstgefährdung durch Selfies: Mit Selfie-Verbotsschildern

1 / 11
Russland führt Selfie-Verbotsschilder ein
Die russische Polizei hat eine Kampagne gestartet, um vor den Gefahren von Selfies zu warnen.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Thailand

Thailand Nationalpark Aussichtspunkt Selfie
Mit dem Smartphone am Abgrund in einem thailändischen Nationalpark.Bild: Shutterstock

Der thailändische Umweltminister, General Surasak Kanchanarat, hat das Personal in allen thailändischen Nationalparks angewiesen, Leute daran zu hindern, Selfies an gefährlichen Stellen am Meer und in den Bergen zu schiessen. Von der Weisung betroffen sind insbesondere die spektakulären Aussichtspunkte Pha Diao Dai auf dem Gipfel des Khao Khiao, Kew Mae Pan im Nationalpark Doi Inthanon und Phu Chi Fah in der Provinz Chiang Rai im äussersten Norden des Landes. Das Verbot dürfte damit zu tun haben, dass vermehrt thailändische Touristen die Berglandschaften im Norden besuchen. Die Behörden fürchten, dass sie sich auf der Suche nach dem perfekten Selfie selbst in Gefahr bringen.

Thailand Nationalpark Aussichtspunkt Pha Diao Dai
Schöne Aussicht, aber gefährlich: Pha Diao Dai. Bild: Shutterstock

(dhr)

Diese 29 Selfies deiner Mitmenschen sind so richtig zum Fremdschämen

1 / 30
Diese 29 Selfies deiner Mitmenschen sind so richtig zum Fremdschämen
Die folgenden 28 Selfies deiner Mitmenschen zeigen dir, dass Selbstportraits nicht immer cool sind.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Tourist macht Selfie mit Braunbären

Video: watson/nico franzoni

Bitte sei einfach keiner dieser Selfie-Typen!

Video: watson/Knackeboul, Madeleine Sigrist, Lya Saxer
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Grave
06.10.2018 20:40registriert April 2015
Lasst diese sie doch solche dämlichen selfies machen...

Je mehr solche leute s es gibt welche so dumme selfies schiessen, desto weniger solche leute gibt es 😉

Natürliche auslese...
14116
Melden
Zum Kommentar
avatar
Päsu
06.10.2018 21:37registriert Juli 2014
Ach, lasst die Leute doch ihre Selfies machen. Darwin regelt das schon.
1157
Melden
Zum Kommentar
avatar
Fondue
06.10.2018 21:14registriert Januar 2015
In einen Zoo gehen geht eigentlich schon nicht aber dann auch noch auf die Tiere sitzen ist einfach nur unterste Schublade. 🤦🏽‍♂️

Schade, gibt es da nicht mehr natürliche Auslese.
6117
Melden
Zum Kommentar
8
Fotograf in Paris wegen Missbrauchs von 17 Frauen vor Gericht

Vor einem Gericht in Paris hat am Montag der Prozess gegen einen 38 Jahre alten Fotografen begonnen, der 17 Frauen bei Fotoshootings sexuell missbraucht haben soll. Für die ihm angelasteten Taten soll der Mann sich laut Anklage auf Kontaktplattformen als Modefotograf auf der Suche nach Modellen ausgegeben haben. Nach immer gleichem Schema soll er die Frauen 2015 und 2016 in sein Fotostudio gelockt und dort mit Alkohol oder K.-o.-Tropfen in einen wehrlosen Zustand versetzt haben. Dann solle er sie zu freizügigen Fotos gedrängt und die Frauen schliesslich brutal missbraucht haben, berichteten die Zeitung «Libération» und der Sender BFMTV unter Verweis auf die Ermittler.

Zur Story