Der Islamische Staat macht kein Geheimnis daraus, welches Schicksal er den jesidischen und christlichen Frauen zugedacht hat, die in seine Gewalt geraten: Entweder bekehren sie sich zum Islam und enden dann allenfalls als Braut eines IS-Kämpfers, oder sie werden als Sexsklavin benutzt und verkauft.
Je jünger eine Frau ist, desto höher ist der Preis, der für sie verlangt wird. Das zeigt ein internes Dokument des IS, das die irakische Website Iraqinews.com nun veröffentlicht hat. Am meisten kosten gemäss dieser Preisliste Mädchen im Alter von ein bis neun Jahren: Sie sind für 200'000 Dinar zu haben (umgerechnet rund 160 Franken). 40- bis 50-jährige Frauen kosten dagegen deutlich weniger: 50'000 Dinar (40 Franken).
Das Dokument legt zudem die Höchstanzahl der Frauen fest, die ein einzelner Kämpfer erwerben darf: Mehr als drei Frauen sind nicht erlaubt. Von dieser Begrenzung ausgenommen seien Ausländer wie Türken, Syrer oder Araber aus den Golfstaaten, schreibt Iraqinews.com.
Laut dem irakischen Portal vermeldet das Papier auch den Grund für die Festlegung der Preise für Sexsklavinnen: «Der Markt für Frauen und Kriegsbeute ist deutlich eingebrochen, was die Einkünfte des IS und die Finanzierung der Mudschahedin beeinträchtigt hat.»
Während moderate Muslime die Barbarei des IS als unislamisch brandmarken, berufen sich die fundamentalistischen Eiferer just auf den Koran, um ihr brutales Vorgehen gegen «Ungläubige» zu rechtfertigen, beispielsweise auf Sure 33:26, in der von der Tötung und Gefangennahme Ungläubiger die Rede ist. Auch die Sklaverei ist für die IS-Kämpfer gemäss der Scharia rechtens, wie aus einem Artikel in ihrem Propaganda-Magazin «Dabiq» hervorgeht. Sie sind nicht die einzigen; einzelne muslimische Gelehrte wie der ultra-konservative saudi-arabische Scheich Saleh Ibn-Fawzan betrachten die Sklaverei ebenfalls als Teil des Islam.
Für den Koran, das heilige Buch der Muslime, das im 7. Jahrhundert entstand, ist die Sklaverei etwas Selbstverständliches. Allerdings verlangt Sure 4:36, Sklaven gut zu behandeln: «...; und seid gut zu den Eltern und zu den Verwandten, ... und zu dem Sklaven, den ihr von Rechts wegen besitzt.» Die Freilassung eines – muslimischen – Sklaven gilt überdies als gottgefällige Tat.
Das islamische Recht verbot die Versklavung eines freien Muslims, doch die Konversion eines Sklaven änderte nichts an seinem unfreien Status. Sexuelle Beziehungen zwischen einem Muslim und seiner Sklavin waren erlaubt, nicht aber zwischen einer Muslimin und ihrem Sklaven.
Nicht nur der Westen, sondern auch die islamische Welt hat über Jahrhunderte hinweg Sklaverei betrieben. Der senegalesische Anthropologe Tidiane N'Diaye spricht gar von einem verschleierten Völkermord; der muslimische Sklavenhandel sei der längste in der Geschichte der Menschheit gewesen und habe mehr Opfer gefordert als der atlantische Sklavenhandel.
Selbst die Tatsache, dass grosse Teile der zentralafrikanischen Völker sich schon früh zum Islam bekehrten, hinderte die berberischen und arabischen Sklavenjäger nicht an ihrem Geschäft. Rassistische und religiöse Rechtfertigungen fanden sich leicht, denn die schwarzen Muslime praktizierten oft einen Islam, der nicht der islamischen Orthodoxie entsprach.
Erst die Intervention der europäischen Kolonialmächte – die zuvor selber Sklavenhandel betrieben hatten – führte zur Abschaffung der Sklaverei in der islamischen Welt. In manchen Regionen hielt sie sich dennoch bis ins 20. Jahrhundert. Ein spätes Echo dieser grausamen Tradition ist die unmenschliche Behandlung von ausländischen Arbeitskräften in manchen Golfstaaten, die nicht selten als «moderne Sklaverei» angeprangert wird.
Egal, wer an die Macht ist, immer werden nur die eigenen Leute unterstützt, politische Gegner, Stämme und religiöse Gruppierungen werden verfolgt und unterdrückt.
Nur Tunesien scheint bis jetzt einen anderen Weg zu gehen.
Dieses Problem der mangelnden politischen Reife kann Europa nicht lösen, egal,wie viele Flüchtlinge es aufnimmt.Das müssen diese Länder selbst hin bekommen.
Und IS verwendet eine eigene Version des Koran, um Stellen wie " wie erkennt man Satans-Gehilfen" wohl fehlen - aus sehr gutem Grund.