Das amerikanische Modelabel Bstroy zeigte vor kurzem ihre Fühlings-/Sommerkollektion 2020. Dabei wurden Kapuzenpullover präsentiert, die die Aufschrift Stoneman Douglas, Sandy Hook, Virginia Tech und Columbine trugen. Hinter den Namen stecken die Schauplätze von vier der tödlichsten Schulmassaker in der amerikanischen Geschichte.
Doch nicht die Aufschriften alleine sorgten für Empörung – auf den Bildern der Kleidermarke sind deutlich «Einschusslöcher» in den Pullovern zu sehen.
Veröffentlicht wurden die Bilder der Kollektion auf der Instagram-Seite von Bstroy und von einem der beiden Designer. Der Shitstorm liess nicht lange auf sich warten. So kommentierte eine Userin das Bild vom Columbine-Hoodie folgendermassen: «Völlig respektlos. Ich bin angewidert, dass ihr das schreckliche Ereignis von Columbine für ein Modestatement verwendet habt.»
Auch tatsächlich Betroffene meldeten sich zu Wort. Ein Kommentar lautet: «Meine Klassenkameraden, die starben, sollten kein verdammtes Modestatement sein.»
Eine Sprecherin des «Vicky Soto Memorial Fund» meldete sich via Twitter zum Faux-Pas. Der Gedächtnis-Fonds wurde nach dem Tod der Lehrerin Victoria Soto eingerichtet. Sie starb beim Amoklauf an der Sandy Hook Grundschule.
This is just absolutely horrific. A company is make light of our pain and other’s pain for fashion. Selling sweatshirts with our name and bullet holes. Unbelievable.
— Team Vicki Soto (@TeamVickiSoto) September 17, 2019
These School Shooting Hoodies Receive Major Twitter Backlash - PAPER https://t.co/DovuEeRaqM
Einer der Designer postete kurz danach auf Instagram ein Bild von einem Flyer. Darauf standen folgende Worte: «Manchmal kann das Leben schmerzhaft ironisch sein. Wie die Ironie, gewaltsam an einem Ort zu sterben, den du als sichere, kontrollierte Umgebung betrachtest, wie die Schule. Wir werden die ganze Zeit an die Zerbrechlichkeit, Kürze und Unvorhersehbarkeit des Lebens erinnert, aber wir werden auch an sein unendliches Potenzial erinnert.»
Doch dieses Statement überzeugt nicht wirklich und die Empörung flaute nicht ab. Ein User schreibt passend: «Wenn nicht jeder Cent an die Familien gespendet wird, die unter diesen Schiessereien gelitten haben, profitierst Du von der Tragödie. Hast Du die Zustimmung der Familien bekommen? Sollen wir auch gestreifte KZ-Outfits mit Einschusslöchern tragen? Du weisst nicht, was Kunst ist.»
Auf ein offizielles Statement der Marke wartet man bis jetzt vergeblich. (mim)
Euch ist schon bewusst, dass genau das das Ziel war? Hat irgendjemand zuvor von dieser Marke gehört? Ob ihr auf die Geschichte aufspringt, ist euch überlassen. Wenn ja, seid euch bewusst, dass ihr euch in eine Marketingkampagne einspannen lässt.