Alles beginnt mit einem guten Plan. Überleg dir zuerst, was du aus deinem Balkon machen willst: Willst du hier vor allem essen, arbeiten oder faulenzen? Oder hast du Platz für alles? Was soll dieses Jahr schöner werden? Was wolltest du letzten Sommer schon verbessern, bist aber nie dazu gekommen?
Brauchst du einen neuen Boden? Willst du Platz für eine versteckte Pet-, Glas- und Alu-Sammlung schaffen? Willst du einen Kräutergarten anlegen oder sogar Tomaten pflanzen? Wie viele Blumen willst du?
Am besten machst du dir eine kleine Skizze: Kräuterstation, Blumenstation, Chill-Ecke, Essbereich. Profis messen dazu Balkon und Möbel auch noch aus.
Dann kommt der anstrengende, dafür umso erlösendere Teil: Entrümpeln! Am besten mietest oder leihst du dir ein Auto, damit du danach gleich zur Entsorgungsstelle fahren kannst.
Mach beim Wegwerfen keine halben Sachen! Räum gnadenlos alles weg, was nicht mehr schön, intakt oder einfach zu alt ist. Du wirst keine Lust haben, die Kerze voller Mücken nochmals anzuzünden. Der verwitterte Lampion kann getrost mal weg. Der Topf mit Sprung macht es sowieso nicht mehr lange und das Entsorgungsgut solltest du eh schon lange wegbringen. Am Ende wirst du dich erlöst fühlen.
Bevor du nun alles dekorieren darfst, lohnt es sich, einmal klar Schiff zu machen. Den Boden sollte man einmal im Jahr säubern. Vielleicht hat dein Nachbar einen Hochdruckreiniger, den du ausleihen darfst oder du mietest für zwei Stunden einen.
Für jeden Boden eignet sich der Hochdruckreiniger allerdings nicht: Holz ist dafür zu empfindlich, dafür braucht es vielleicht einen neuen Anstrich. Jeden Boden kriegst du sauber mit Wasser und einem Schrubber.
Gleich geht's weiter mit den Tipps für Balkonien, vorher ein kurzer Hinweis:
Und weiter geht's in der Anleitung zum perfekten Balkon.
Weiter geht es mit den Möbeln. Holzmöbel werden durch bürsten, mit Seifenwasser schrubben und einölen wieder wie neu. Bei Kunststoffmöbeln reicht das Seifenwasser. Wer will, kann sie mit Autopolitur zum Glänzen bringen. Korbgeflechte müssen imprägniert werden. Du kannst das Gleiche wie für deine Schuhe nehmen. Polsterbezüge kannst du ganz einfach in die Waschmaschine stecken.
Am besten entsorgst du die alte Erde. Sie hat kaum noch Nährstoffe und im schlimmsten Fall Schädlinge oder Pilze drin. Frische Erde gibt es im Blumenladen oder im Gartencenter.
Die ausgeleerten Pflanzbehältnisse kannst du mit Essigwasser abwaschen und abbürsten. So gehen selbst hartnäckiger Schmutz und unschöne Kalkränder weg.
Weiter zum zweitschönsten Teil des Projekts «Neuer Balkon»: das Einkaufen. Aber Achtung, bevor du dich im Gartencenter oder Dekoparadies verlierst, schreib dir lieber anhand deines Plans eine Einkaufsliste. Sie wird dir helfen, nichts Wichtiges oder dich selbst im Einkaufsrausch zu vergessen.
Inspiration für Deko und selbstgemachte Kräutergärten findest du auf Seiten wie Pinterest – einem Online-Ideenkatalog – oder auf einem der unzähligen Wohnblogs. Wunderschön machen sich auf einem Balkon Kissen, Decken und Teppiche, sofern er überdacht ist. Klassiker sind Kerzen, Lichterketten, Lampione und natürlich Pflanzen. Vielleicht willst du dir ja auch einen neuen Tisch oder ein Sofa kaufen.
Jetzt geht's ans Pflanzen. Wenn du nicht der fleissigste Gärtner bist, kannst du dir ohne schlechtes Gewissen bereits gezogene Pflanzen kaufen. Am besten legst du eine Plastik-Plane auf den Balkonboden, damit keine allzu grosse Unordnung beim Umtopfen entsteht.
Leg zum Pflanzen einen Stein oder ein Stück Ton auf das Loch im Tontopf, leere eine Schicht Tongranulat darüber, fülle den Topf mit Erde, so dass noch genug Platz für die Pflanze bleibt und pflanze sie vorsichtig ein ohne die Wurzeln zu beschädigen. Achte darauf, dass der Topf nicht bis ganz oben voll wird. Drück die Erde ein bisschen an und giesse das neue Pflänzchen.
Deinen Blumen-Fantasien sind kaum Grenzen gesetzt. Passend für den Balkon sind alle Frühblüher, die es derzeit im Laden gibt – wie etwa Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Aber auch Lavendel, Margeriten, Rosen, Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht fühlen sich auf dem Balkon wohl.
Diese Pflanzen sehen nicht nur gut aus, man kann sie auch essen. Für Anfänger eignen sich Kräuter am besten. Ab Mitte Mai können sie problemlos draussen gesetzt werden: Basilikum, Minze, Rosmarin, Thymian, Schnittlauch, Petersilie, Koriander, Salbei und viele mehr. Einen Kräuterturm wie oben abgebildet kannst du dir ganz einfach nachbauen.
Wer einen Schritt weiter gehen will und genug Platz hat, kann auch Erdbeeren, Pflücksalate, Radieschen, Zucchini, Buschbohnen oder sogar Tomaten auf dem Balkon gedeihen lasen. Tomaten mögen allerdings keinen Regen.
Für eine gemütliche Atmosphäre braucht es nicht viel Geld: Aus Einmachgläser kann man wunderschöne Windlichter basteln (siehe Bild), Holzkisten können schön bemalt und lackiert zu bequemen Hockern werden, eine Fähnchengirlande aus alten Stoffresten und Heissleim bleibt mindestens ein Jahr schön.
Auch eine Liegeecke kannst du selber machen: Organisier dir zwei Holzpaletten und kauf ein paar Kissen und eine Matte dazu.
Damit bist du beim schönsten und letzten Schritt deines «Balkon»-Projekts: das Dekorieren! Montiere die Lichterketten und Laternen, leg einen Teppich auf den Boden und stelle frische Früchte auf den Tisch. Dann musst du nur noch eins erledigen:
(Und ein Bierchen zischen.)
(rar)