Theorien über den fachmännischen Tunnel von Toronto gab es viele. Sie reichten von Drogenlabor bis zu Rückzugsort für religiöse Fanatiker – wer sonst könnte Interesse an einem zehn Meter langen, zwei Meter hohen und einen Meter breiten Tunnel haben? Strom, Wasserpumpe, Werkzeug, wasserresistente Glühbirnen – all das schien hochverdächtig.
Nun hat die kanadische Polizei den Fall gelöst. Oder zumindest die wichtigste Frage geklärt: Es gebe keinen kriminellen Hintergrund, teilte die Behörde mit.
Zwei Männer haben demnach den Tunnel gegraben – aus «persönlichen Gründen». Dies ist aber auch die einzige Information, die die Polizisten weitergaben. Über die Erschaffer des Tunnels und deren Beweggründe wurde nichts bekannt.
Die Ermittlungen seien damit abgeschlossen, sagte ein Sprecher der Polizei. Das dürfte die wenigsten zufriedenstellen. Seit Tagen wurde über den Zufallsfund in einem Waldstück nahe der Uni spekuliert. Ein Mitarbeiter der Stadt hatte den Eingang entdeckt.
Die Polizei fand im Inneren des Tunnels Werkzeuge, leere Flaschen, Essensboxen und einen Rosenkranz. Im Inneren des Tunnels sei es «sehr bequem» gewesen, sagte der stellvertretende Polizeichef Mark Saunders der «New York Times» über den Fund. Wozu all das? Dafür müsste die Polizei wohl noch weiter graben. (gam/AP)