Mit all deinen Freunden hinten im Bus zu sitzen war zu dieser Zeit ein Statussymbol. Nur die coolen Leute ergatterten dort einen Platz. Ganz krasse Leute hörten sich dabei noch in voller Lautstärke polyphone Klingeltöne auf ihrem Handy an.
Früher war nicht alles besser, aber mit Sicherheit unsere Vorstellungskraft. Mit genügend Fantasie konnte der Pausenhof schon mal zum Schlachtfeld werden. Zumindest bis die Lehrer uns den Schwertkampf mit Massstäben verboten haben, weil es zu gefährlich sei. Dann musste die Schlacht zuhause entschieden werden.
Irgendwie hatte sich im Jugendalter die Regel eingeschlichen, dass man die Haare erst schneiden durfte, wenn man wegen den Fransen nichts mehr sehen konnte. Manche haben nicht mal dann aufgegeben. Das Resultat war eine Schule voller Beatles-Verschnitte.
Auch wenn du Hans Gruber aus Hinterpfupfingen bist, war es total verpönt mit Schweizer Dialekt zu sprechen. Als Vorlage dienten oft Dialekte aus Balkanländern. Der legendäre Sputim prägte eine ganze Generation.
Das Zeichen für ultimative Lockerheit ist ein einschultrig getragener Rucksack. Gefüllt nur mit den nötigsten Büchern und ein paar Spickzetteln, macht er dich zum Swag-Master schlechthin.
Wenn man zu den Kleinsten gehört, ist man das Opfer. Das ist ein Naturgesetz der Schule und wird auch so bleiben. Immerhin kommt man nach ein paar Jahren selbst in den Genuss des Erstklässler-Schikanierens.
Anfänger stecken sich einen Zahnstocher zwischen die Zähne, Fortgeschrittene eine Salzstange und die ganz Gewieften gönnen sich Kaugummi-Zigaretten. Hauptsache man hat etwas im Mund, um cool zu wirken. Selbst wenn der Geschmack der Kaugummi-Zigaretten das Letzte war.
In einer Welt voller Fussballfelder ist der Mann mit dem Ball König. Den Ball zum abendlichen Spiel mitzubringen war ein Beweis der ultimativen Coolness.
Hach, das gute alte MSN, mit Konversationen, die nur halb so cool gewesen wären, hätte es nicht für jede erdenkliche Situation ein Emoticon gegeben. Irgendwann hatte man jede Zeichenfolge einem Smiley zugeordnet und dein Text war fast nicht mehr lesbar.
Irgendwann entdeckt natürlich jeder den Alkohol und seine Wirkung auf den menschlichen Geist. Ab diesem Zeitpunkt wird jede Gelegenheit genutzt, sich die Lampe zu füllen. Wer nicht trinken mag, versucht cool zu sein, indem er wenigstens so tut als wäre er betrunken.