Wer das Gesäss genauer erforschen will, muss sich so manchen Scheiss anschauen. «Po – Aktuelle News, Hintergründe und Bilder auf STERN.DE», spuckt eine erste Suche bei Google aus. Einen Klick weiter gibt es die neueste EU-Wahlergebnisse, etwas über einen Gelähmten und schliesslich einen Artikel über Photoshop, das Programm zur digitalen Fettabsaugung in der Analregion.
Spannend auch die Personen, die mit so einem Hintern in Verbindung gebracht werden. Angela Merkel steht ganz oben auf der Liste, François Mitterrand und Silvio Berlusconi hätten wohl nur deren politische Gegner mit einem Arsch in Verbindung gebracht. Doch der aktuelle Grund, der den Ausschlag gibt, die Historie des Hinterteils in der Populärkultur etwas eindringlicher zu beleuchten, ist viel grösser. Es geht um Kim Kardashian und ihren Allerwertesten.
Die frisch verheiratete 33-Jährige gilt zumindest in ihrer Heimat als «Queen of Booty» – nicht zuletzt weil sie selbst immer wieder ausführlich über ihre Rundungen spricht. Sogar einen Tumblr-Fotoblog gibt es schon, der «All About Kim Kardashian's Ass» in Szene setzt. Dabei gab es vor (und nach) dem TV-Sternchen auch echte Stars, die sich über ihr letztes Ende definiert haben.
Kein Wunder, denn das Gesäss ist sowohl der zweitstärkste Muskel unseres Körpers (nach dem Kiefer) als auch seine zweitgrösste Fettreserve (nach dem Bauch). Folgerichtig dürfen wir kalauern: Mit dem Zweiten sitzt man besser.
Bevor es losgeht, reichen wir noch drei Fakten aus der Kategorie triviales Wissen nach: Die Iron Butt Association ist ein Motorrad- und kein Swingerclub. Am schönsten Arsch der Welt ist ein Buch über Neuseeland-Reisen, nicht über Körperteile. Und ja, Butts County im US-Bundesstaat Georgia gibt es wirklich.
Wer heute findet, Kim Kardashians kurviges Ende sei Kult, ist wahrscheinlich zu jung, um das Körperteil mit der Klasse einer Sophia Loren vergleichen zu können. Die Italienerin brachte viele Männer zum Träumen, als sie 1963 in dem Streifen «Leri, oggi, domani» («Gestern, heute, morgen») brillierte. Als die heute 79-Jährige den Kinozuschauern den Kopf verdrehte, war Kim Kardashian -17!
Kate Moss scheint heute noch so gefragt zu sein wie 1988, als sie im Alter von 14 Jahren ihre Karriere begann. Das Model aus England ist scheinbar eine Berufsjugendliche und deshalb ewig knackig: Vor einem Jahr widmete ihr der «Playboy» in der Ausgabe zum 60. Jubiläum des Männermagazins gesteigerte Aufmerksamkeit, die nicht jeder 39-Jährigen zuteil wird.
Bevor Kim Kardashians Allerwertester in aller Munde war, zogen die Hintern zweier Sängerinnen alle Blicke auf sich. Zum einen wäre da Mariah Carey, die nicht nur am Ende des Steissbeins voluminös wirkt. Dass Sie ganz oben im Olymp der Sitzfleisch-Fetischisten angekommen ist, beweisen Flickr-Fotoblog und Fan-Videos, die sich ganz aufs Wesentliche konzentrieren. Für den Popo ihrer eigenen Kinder nehmen Gatte Nick Cannon und seine 44-jährige Sirene übrigens nur eine bis zu 1900 Dollar teure Edelcreme, wenn man Star Pulse Glauben schenken mag.
Zum anderen wäre da Jennifer Lopez alias «Jenny From The Block», die ebenfalls schon seit den 90ern um den Titel der Frau mit dem schönsten Hintern kämpft. 1999 berichteten britische Boulevardblätte, die 44-jährige Amerikanerin habe ihr «Markenzeichen» sogar versichern lassen. Obwohl es immer wieder Dementis gab, hält sich das Gerücht hartnäckig. Stimmen tut dagegen scheinbar, dass Mariah Carey sich 2006 ihre Beine für eine Milliarde Dollar versichern liess. Das ist nah dran am Arsch.
Shakira Isabel Mebarak Ripoll war bis zu ihrem ersten englischsprachigen Album «Laundry Service» 2001 in ihrer Heimat Kolumbien berühmt, wurde aber neben ihrer Stimme vor allem auch durch ihren Hintern selbst am Ende der Welt bekannt, als 2005 «Oral Fixation Vol. 2» erschien.
Sie wissen, dass ihr Allerwertesten in den Adelsstand erhoben worden ist, wenn Leute ob seiner Schönheit diskutieren, ob der Hintern echt ist. Im Mai berichtete die Daily Mail von einem französischen «Experten», der behauptete, Pippa Middleton habe am 29. April 2011 die Welt getäuscht. Bei der Hochzeit ihrer Schwester Kate mit Prinz William habe die Trauzeugin bei ihren Rundungen nachgeholfen.
Das glaubt zumindest Stephane Bern, der im französischen Fernsehen sagte: «Natürlich hatte sie einen falschen Po.» Zuvor hatte ein Mann namens Lesley Reynold Kahn in der Sondersendung «Crazry About Pippa» spekuliert, eine Hose habe der 30-Jährigen Halt gegeben. «Ich bin nicht überzeugt, dass er völlig natürlich war.» Aber was kümmert das die gute Philippa? Das High-Society-Magazin Tatler listetet sie prompt als einen der begehrenswertesten Singles – die Gerüchte werden ihr am Arsch vorbeigehen.
Die vorletzte Dame, die wir Ihnen in dieser Liste präsentieren, ist eigentlich nicht berühmt. Doch weil selbst deutschsprachige Zeitungen wie Bild bereits über die New Yorkerin berichtet haben, gilt sie wohl auch schon als prominent: Jen Selter hat bei Instagram nämlich sagenhafte 3,5 Millionen Follwer, die von der 20-Jährigen mit immer neuen Fotos versorgt werden.
Dass die Jen auf den Po schauen, ist der Amerikanerin durchaus bewusst. Sie wirbt für ihr Fitnessprogramm und bekundet auf Facebook: «Du kriegst keinen tollen Arsch, wenn du bloss darauf sitzt.» Das wird stimmen, für die meisten ihrer Anhänger aber wohl bedeutungslos sein. Sie gucken ja nicht mit ihren Hintern.
Wenn ein Magazin wie Esquire 2010 ein vier Jahre altes Interview nebst Fotos noch einmal veröffentlicht, dann muss das Sujet schhon ein Hingucker gewesen sein. Grund für diese Wiederholung war das Finale der Serie «Lost», die 2002 angelaufen war und in der Lilly die Rolle der schönen Kate übernommen hatte. «Die Leute denken anfangs immer, ich sei ein Snob, weil ich sehr zurückhaltend bin», sagte die Schauspielerin damals. Ihre Bilder sprechen eine ganz andere Sprache.
Natürlich gibt es aber nicht nur prominente Frauen mit einem schönen Hinterteil, doch in der Regel halten die Herren mit ihren Hügelchen hinterm Berg. Nicht so Til Schweiger, der zuletzt im März Tatort-Freunden gleich nach dem Vorspann unter die Nase rieb, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Er gilt übrigens seit dem Streifen «Der bewegte Mann» als Inbild eines anmutigen Afters. Als die Zeit ihn 2006 darauf ansprach, es sei so viel über seinen «Knackarsch» geschrieben worden, antwortete er: «Ich dachte: Leute, es geht doch nicht um meinen Arsch!» Naja, besser als wenn sein Schauspiel im Mittelpunkt stünde.
«Der Typ ist der Unterhosen-Typ nicht wahr?», fragte Danny DeVito laut Klatschmagazin US Weekly. «Beckham? Der Typ mit dem grossartigen Arsch? Ja, den kenne ich.» Doch eigentlich scherzte der Hollywoodstar bloss und fragte vor wenigen Wochen nach, wie jener 38-Jährige sein Geld verdient hat, bevor er mit seinem Körper Werbung für seine Produkte machte.«David Beckham ist Fussballstar? Nehmt ihr mich auf den Arm?» Dennoch hatte er auf Nachfrage einen Tipp für Becks: «Ich würde nur sagen: ‹Junge, lass die Hosen unten.›»