Schweiz
Abstimmungen 2018

Klare Trends zu SBI und Sozialdetektiven

ARCHIV -- ZU DEN EIDGENOESSISCHEN ABSTIMMUNGEN VOM SONNTAG, 25. NOVEMBER 2018, UEBER DIE HORNKUH INITITAVE, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG -- Eine Kuh mit Hoerner der Alpgenos ...
Die Hornkuh-Initiative verliert zusehends an Zustimmung.Bild: KEYSTONE

Klare Trends zu SBI und Sozialdetektiven – Hornkühe auf der Kippe

14.11.2018, 06:0014.11.2018, 13:55
Mehr «Schweiz»

Der Nein-Trend zur Selbstbestimmungs-Initiative (SBI) verfestigt sich, ebenso der klare Ja-Trend zu den Sozialdetektiven. Immer dünner wird die Luft gemäss zwei neuen Abstimmungsumfragen für die gut gestartete Hornkuh-Initiative.

Wäre am 3. November über die Eidgenössischen Vorlagen vom 25. November abgestimmt worden, hätte die Hornkuh-Initiative keine Mehrheit mehr. Die Änderung des Sozialversicherungsrechts (Sozialdetektive) wäre deutlich angenommen worden. Zur SBI hätte es ein Nein gegeben, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten zweiten Trendumfrage im Auftrag der SRG hervorgeht.

Insgesamt haben sich die Stimmabsichten zu allen Vorlagen gemäss SRG-Umfrage in Richtung Position von Bundesrat und Parlament verstärkt. Dies deckt sich weitgehend mit den Trends, welche aus der gleichentags publizierten dritten Tamedia-Umfrage zu den drei Vorlagen hervorgehen.

Eine Annahme der SBI am 25. November wäre gemäss den Zahlen der SRG-Umfrage «eine Überraschung». 61 Prozent (Tamedia: 58 Prozent) der Befragten waren Anfang November dagegen, 37 Prozent (Tamedia: 40 Prozent) dafür. Während der Hauptkampagnenphase konnte die Nein-Seite ihren Vorsprung gemäss SRG-Umfrage ausbauen. Trotzdem habe das Ja-Lager insgesamt kaum Einbussen verzeichnet.

Das wäre den Detektiven mit dem neuen Gesetz erlaubt:

Video: watson/Angelina Graf

SBI: Gegenkampagne zeigt Wirkung

Allerdings sei es der SVP nicht gelungen, ausserhalb der eigenen Wählerschaft zu überzeugen. Die frühe Fokussierung auf die Schwachstellen des Vorhabens und eine breit abgestützte Kommunikation der Gegner hätten ihre Wirkung nicht verfehlt, stellen die Autoren der SRG-Umfrage fest.

Nationalrat Hans-Ueli Vogt, SVP-ZH, spricht waehrend einer Medienkonferenz des Komitees "Ja zur Selbstbestimmung", am Dienstag, 2. Oktober 2018 in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Hans-Ueli Vogt, Nationalrat SVP/ZH, stimmt für die Selbstbestimmungs-Initiative.Bild: KEYSTONE

Die grössten Unterschiede in den beiden Umfragen gibt es bei der Überwachung von Sozialversicherten. Der Ja-Anteil ist bei Tamedia mit 67 Prozent (Nein: 32 Prozent) deutlich höher als bei der SRG mit 59 Prozent (Nein: 38 Prozent). Der Trend ist aber in beiden Fällen derselbe.

Eine auffällige Diskrepanz findet sich auch bei der Hornkuh-Initiative. Bei der SRG haben die Befürworter mit 49 Prozent noch knapp die Nase vor den Gegnern mit 46 Prozent. Bei Tamedia hat das Nein-Lager auf 52 Prozent zugelegt, während die Befürworter auf 45 Prozent abgesackt sind.

Nationalratsdebatte über «fremde Richter»:

Video: srf

Hornkühe: Ja-Lager sackt ab

Beiden Umfragen gemein ist jedoch eine deutliche Zunahme der Nein-Stimmen zur Hornkuh-Initiative. Die Befürworter dagegen haben bei SRG und Tamedia je zehn Prozent verloren. Für die SRG-Umfrage ist eine Annahme der Hornkuh-Initiative «klar das weniger wahrscheinliche Szenario», wie es in den Unterlagen heisst.

Bergbauer Armin Capaul, Initiant der "Hornkuh-Initiative" kommt im Bundeshaus, an der Herbstsession der Eidgenoessischen Raete, am Donnerstag, 21. September 2017 im Staenderat in Bern. (KEYS ...
Bergbauer Armin Capaul, Initiant der «Hornkuh-Initiative».Bild: KEYSTONE

Es handle sich wie üblich nur um eine Momentaufnahme, heisst es im Kurzbericht zur SRG-Umfrage. Und die Umfrage könne aufgrund der tiefen Fallzahlen keine Rückschlüsse zum Ständemehr machen.

Die zweite Welle der SRG-Trendumfrage wurde zwischen 31. Oktober und 7. November vom Forschungsinstitut gfs.bern durchgeführt. Es nahmen 3683 Stimmberechtigte aus der ganzen Schweiz teil. Erstmals wurde die telefonische Umfrage durch eine Online-Befragung ergänzt. Der Fehlerbereich liegt bei 2,7 Prozent.

Die dritte Tamedia-Umfrage erfolgte am 8. und 9. November online. Von den insgesamt 13'298 Teilnehmenden stammten 10'701 aus der Deutschschweiz, 2060 aus der Romandie und 537 aus dem Tessin. Der Fehlerbereich liegt bei 1,4 Prozentpunkten. (sda)

Ständerat lehnt «Hornkuh-Initiative» ab:

Video: srf/SDA SRF
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
114 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
The fine Laird
14.11.2018 07:32registriert November 2014
Der Überwachungsstaat breitet sich immer mehr aus. Manchmal frag ich mich echt was los ist.
27977
Melden
Zum Kommentar
avatar
mAJORtOM95
14.11.2018 06:28registriert April 2017
so schön das horn ist - es gehört nicht in eine verfassung
28087
Melden
Zum Kommentar
avatar
piedone lo sbirro
14.11.2018 08:17registriert November 2016
hauptakteure spitzelgesetz:

H. Brand SVP
R. Clottu SVP
J. Dittli FDP
R. Eberle SVP
J. Eder FDP
E. Ettlin CVP
K. Graber CVP
L. Hess BDP
R. Humbel CVP
K. Keller-Sutter FDP
A. Kuprecht SVP
B. Pezzatti FDP

was weder dittli noch kuprecht, eberle, hess, humbel sagten: SIE ALLE HABEN MANDATE BEI VERSICHERERN, DIE DIREKT VOM GESETZ PROFITIEREN !
nun haben sie ihren unternehmen eine vorlage maßgeschneidert, die es wieder erlaubt, den versicherten nachzustellen!

es ist eine machtdemonstration der versicherungslobby!
Klare Trends zu SBI und Sozialdetektiven – Hornkühe auf der Kippe
hauptakteure spitzelgesetz:

H. Brand SVP
R. Clottu SVP
J. Dittli FDP
R. Eberle SVP
J. Eder FDP
E. Ettlin CVP
K. Graber CV ...
9024
Melden
Zum Kommentar
114
Angebotsmieten steigen in der Schweiz auch im Februar

Die Angebotsmieten für Wohnungen in der Schweiz sind im Februar erneut gestiegen. Allerdings ist die Entwicklung je nach Region anders.

Zur Story