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Komitee sammelt 3000 Unterschriften gegen höhere Parkgebühren in Bern

Komitee sammelt 3000 Unterschriften gegen höhere Parkgebühren in Bern

20.12.2022, 12:0020.12.2022, 10:26
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Der Berner BahnhofplatzBild: KEYSTONE

Ein Komitee hat in der Stadt Bern für ein Doppelreferendum gegen die Erhöhung der Parkgebühren je rund 3000 Unterschriften gesammelt. Das ist so viel wie in den letzten gut 30 Jahren nicht mehr. Das Referendumskomitee wertet dies als «starkes Zeichen aus der Bevölkerung».

Für das Zustandekommen eines Referendums braucht es in der Stadt Bern 1500 Unterschriften. Diese Zahl hatte das Komitee «gegen Gebührenwahnsinn» nach eigenen Angaben vom Dienstag bereits nach drei Wochen beisammen. Unterdessen wurden je knapp 3000 Signaturen gesammelt und eingereicht.

Das Doppelreferendum richtet sich einerseits gegen eine Erhöhung des Preises für Anwohnerparkkarten und andererseits gegen die Erhöhung des Tarifs für gebührenpflichtige Parkplätze. Die Stimmberechtigten werden voraussichtlich am 18. Juni über die Vorlage befinden.

Die vielen Unterschriften zeigten, dass die Bevölkerung nicht wolle, dass Regierung und Parlament der Bundesstadt die strukturellen Finanzprobleme über «exorbitante Gebühren, sondern über Ausgabenreduktion» anpacken sollen, heisst es in der Mitteilung des Komitees weiter.

Gegen den Entscheid des Berner Stadtrats, das Parkieren spürbar teurer zu machen, ergriff ein überparteiliches Komitee aus FDP, Mitte und SVP das Referendum.

Nach den Beschlüssen des Stadtrats soll die Anwohnerparkkarte für die Blaue Zone künftig 492 Franken pro Jahr kosten. Zurzeit sind es 264 Franken. Teurer werden auch die gebührenpflichtigen Parkplätze. Sie sollen neu 3.30 Franken pro Stunde kosten statt wie bisher 2.20 Franken.

Rekordhohe Zahl

In der Stadt Bern wurden in den letzten 32 Jahren für kein Referendum derart viele Unterschriften gesammelt, wie jetzt. Insgesamt acht Referendumsvorlagen kamen seit 1990 vors Volk.

Die meisten Unterschriften gab es 2006 gegen den Entsorgungshof Nord: 2442 Stimmberechtigte unterzeichneten das Referendum. Die Vorlage wurde an der Urne abgelehnt.

Sieben weitere Referendumsvorlagen wurden mit niedrigeren Unterschriftenzahlen eingereicht. Sechs davon wurden angenommen.

Noch ausstehend ist die Abstimmung über das neue Personalreglement. 1788 gültige Unterschriften kamen zusammen. Die Abstimmung findet voraussichtlich ebenfalls am 18. Juni 2023 statt. (aeg/sda)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dan2016
20.12.2022 13:46registriert April 2016
was ich ziemlich originell an der SVP, FDP und Mitte (speziell in den Städten) finde, dass sie bei Parkplätzen ein öffentliches Dumpingangebot aus 'sozialen' Gründen für Autofahrer fordern, gleichzeitig aber das Bedürfnis nach Wohnung dem freien Markt überlassen wollen. Irgendwie scheinen diese Parteien bei den existenziellen Bedürfnissen das Auto lange vor der Wohnung zu sehen.
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BG1984
20.12.2022 13:48registriert August 2021
Gegenüber Bahntickets sind die Parkgebühren sehr billig.

In Bern hats viele eher links wählende Familienväter und -mütter, die nur fürs Wochenende einen VW Multivan mit Sonnenstore im Quartier rumstehen haben.
Mal schauen, ob die dann bei der Parkgebühren-Abstimmung ihrer Partei oder ihrem Portemonnaie treu bleiben.
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mrmikech
20.12.2022 15:02registriert Juni 2016
In vergleich zu die mieten und öv-tickets ist parken recht günstig.
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