In einem Sitzungsmarathon haben Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Gesundheitsminister Alain Berset am Samstag per Video-Konferenz die Regierungen von sechs Kantonen aufgefordert, angesichts steigender Infektionen mit dem Coronavirus die Massnahmen zu verschärfen. Laut «NZZ am Sonntag» und «SonntagsBlick» nahmen Vertreter der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, St.Gallen, Solothurn Tessin und Thurgau an den Gesprächen teil.
Das Treffen zeigte Wirkung. In den nächsten Tagen wollen die Kantone über Massnahmen beraten und Entscheide fällen. Zürich, der bevölkerungsreichste Kanton, nahm nicht an den Gesprächen teil. Der Zürcher FDP-Ständerat Ruedi Noser und der Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz, Lukas Engelberger, sehen aber laut «SonntagsZeitung» Handlungsbedarf. Es sei wichtig, dass die besonders betroffenen Kantone jetzt Massnahmen beschlössen.
Laut «SonntagsBlick» erwartet Berset ein konsequentes Vorgehen. So sollen Freizeit- und Kultur-Einrichtungen geschlossen werden. Auch die Obergrenze für Veranstaltungen soll rasch weiter sinken. Allenfalls sollen auch Restaurants in die Zwangsferien geschickt werden. Handeln die Kantone nicht rasch, greife der Bund durch. Dem Vernehmen nach zeigten sich die meisten Kantone kooperativ.
Bereits Anfang nächsten Jahres sollen Schweizerinnen und Schweizer gegen die Lungenkrankheit Covid-19 geimpft werden. Die Impfungen sollten sechs Monate dauern und im Sommer 2021 abgeschlossen sein, sagte Virginie Masserey, Leiterin Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag».
Die Verteilung des Impfstoffes organisiere jeder Kanton für sich. Beim Start im Januar dürften jedoch noch nicht alle Kantone bereit sein. In einer ersten Phase fänden die Impfungen konzentriert in den grossen Zentren statt. Geplant seien bis zu 70'000 Impfungen pro Tag. Das BAG möchte sechs Millionen Menschen impfen können.
Die Corona-Pandemie kostet die Schweizer Krankenversicherer mehr als eine halbe Milliarde Franken. Das geht aus einer Schätzung des Dachverbandes Santésuisse hervor, die der «SonntagsBlick» veröffentlicht hat.
Nicht einberechnet sind dabei Beträge, die Kantone und der Bund zahlen. Einbezogen hat Sanésuisse Kosten von 130 Millionen Franken für die erste Welle, 180 Millionen für stationäre Behandlungen, ambulante Kosten von 40 Millionen sowie 200 Millionen Franken Impfkosten.
Laut Christoph Kilchenmann, Chefökonom von Santésuisse, wird es wegen Corona zu keinen Prämienerhöhungen kommen. So seien die Kosten für die Prämienzahlerinnen und -zahler verkraftbar. Sie dürfen darauf zählen, dass nach der Krise nicht noch zusätzliche Corona-Kosten anfielen.
Die Stadthotellerie trifft die Corona-Pandemie hart. Während die Bergdestinationen dank der Skigebiete attraktiv sind, zieht es die Touristen eher wenig in die Städte. Tiefer könne das Buchungsniveau kaum noch sinken, sagte Andreas Züllig, Präsident von Hotelleriesuisse, gegenüber dem «SonntagsBlick».
Im Herbst hätten die Touristiker in den Städten noch gehofft, dass zumindest noch Weihnachtsmärkte stattfänden, schreibt die «Sonntagszeitung». Diese Hoffnung habe sich mit steigenden Corona-Zahlen jedoch zerschlagen. Guglielmo Brentel, Präsident von Zürich Tourismus, hofft auf die Wirkung der Impfungen. Er schlägt einen international anerkannten Impfausweis vor. Die Schweiz müsse jetzt mit anderen Ländern über eine gegenseitige Anerkennung eines solchen Ausweises verhandeln.
Die FDP-Parteipräsidentin Petra Gössi fordert nach den jüngsten Wahlniederlagen mehr Geschlossenheit von ihrer Partei. Sie kündigte eine Stadt- und Agglomerations-Strategie an, wie sie gegenüber der «SonntagsZeitung» sagte. Die grüne Strategie habe der FDP nicht geschadet. Ohne sie hätte die Partei noch mehr verloren.
Probleme ortet Gössi in den Zentren und verlangt dort mehr freisinniges Engagement, wie sie gegenüber dem «SonntagsBlick» sagte. Die FDP brauche eine direktere und emotionalere Kommunikation, die die Menschen mehr berühre und mitziehe. Die Partei könne sich nicht auf ihre Geschichte ausruhen. Sie müsse wieder lernen zu kämpfen. Daran müssten sich einige Mitglieder erst noch gewöhnen.
Schweizer Spitäler sind laut der «NZZ am Sonntag» von einer Welle von Vertragskündigungen betroffen. Zahlreiche Krankenversicherer forderten von den Spitälern und den Belegärzten ultimativ tiefere Tarife für das Segment der Patienten mit einer privaten oder halbprivaten Spitalzusatzversicherung. Das betreffe total 1,7 Millionen Personen und ein Prämienvolumen von 4 Milliarden Franken. Die CSS als einer der grössten Krankenversicherungen habe auf Ende Jahr gut 120 Verträge mit Spitälern gekündigt. Fraglich sei, ob sich alle Spitäler mit den jeweiligen Krankenkassen bis Anfang Januar auf neue Verträge einigen könnten. Bei vertragslosen Zuständen drohten die Spitäler, von den Patienten eine Vorkasse zu verlangen.
Die gescheiterte Wahl eines neuen Bischofs für das Bistum Chur hat einen tiefen Graben zwischen den liberalen und konservativen Lagern offen gelegt. Das zeigt das Sitzungsprotokoll, das die «SonntagsZeitung» veröffentlicht hat. So fürchteten die konservativen Domherren eine feindliche Übernahme des Bistums durch progressive Kirchenmänner.
Eine hauchdünne Mehrheit habe daher die Bischofswahl blockiert. Da die Domherren ihr Wahlprivileg nicht wahrgenommen hätten, werde der Papst nun einen neuen Bischof ernennen. Laut Theologen sind alle drei vorgeschlagenen Kandidaten fähig, zuzuhören und die Vielfalt des Bistums anzuerkennen.
Der Bund verzichtet vorläufig darauf, den seit 2015 geltenden Migrations-Vertrag zwischen der Schweiz und China zu verlängern. Eine Verlängerung liege zwar grundsätzlich im Interesse der Schweiz. Es gebe aber keine Dringlichkeit, sagte ein Sprecher des Staatssekretariats für Migration der «NZZ am Sonntag».
Damit läuft das Abkommen am kommenden Montag ab. Es hatte Beamten des chinesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit erlaubt, ohne offiziellen Status in die Schweiz zu reisen, sich hier während zweier Wochen aufzuhalten und die Identität von Personen zu ermitteln, die sich illegal in der Schweiz aufhalten und mutmasslich chinesischer Nationalität sind. Das Abkommen löste harsche Kritik am Bundesrat aus, der für aussenpolitische Verträge zuständig ist.
Bis Ende des Jahres wird die Schweizer Armee alle Lagereinrichtungen für die Impfstoffe zum Schutz vor dem Coronavirus eingerichtet haben. Um die nötigen niedrigen Temperaturen zu garantieren, musste die Armee Kühl-, Gefrier- und Ultratiefkühlgeräte beschaffen. Sie sind nötig, um den Impfstoff bei sehr niedrigen Temperaturen zu lagern. Die genaue Anzahl und Lage der Lagerplätze könne aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden, liess die Armee gegenüber der Westschweizer Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche» verlauten. Die Armee will damit Sabotage, Diebstahl oder Spionage verhindern. (jaw/sda)
Die FDP braucht keine direktere und emotionalere Kommunikation, die die Menschen mehr berührt und mitzieht.
Die FDP muss sich endlich für Menschen und nicht für ihre Sponsoren aus der Wirtschaft einsetzen. Solange das nicht glaubwürdig passiert, kann die FDP kommunizieren wie sie will...
Jetzt wo Zahlreiche Bereiche in Spitälern geschlossen oder stark reduziert sind.
Somit wird eine Zentralisierung und ambulanzarientierte Medizin forciert und wenn wir Pech haben müssen Menschen dann Stundenlang Fahren oder Teuer den Heli avisieren den die Kasse nicht zahlt.
Wir müssen aufpassen nicht Britisches oder Amerikanisches Versorgungsniveau zu erreichen.