2G oder gar Lockdown? Diese Massnahmen könnte der Bundesrat heute vorstellen
Heute Freitag wird sich der Bundesrat erneut zu einer Sitzung treffen, um strengere Corona-Massnahmen zu besprechen. Gemäss Informationen von mehreren Quellen, die dem «Blick» und dem «Nebelspalter» vorliegen, soll Gesundheitsminister Alain Berset seinen Kolleginnen und Kollegen im Bundesrat drei Möglichkeiten unterbreitet haben:
- Eine flächendeckende Einführung von 2G (nur noch Geimpfte und Genesene könnten in Restaurants, Fitnesszentren, Museen etc.)
- 2G, Maskenpflicht und Teil-Lockdown: 2G mit Maskenpflicht sowie einen Lockdown für alle Wirtschaftsbereiche, wo dies nicht möglich ist. Zum Beispiel in Restaurants.
- Zwei- bis dreiwöchiger Lockdown: Ähnlich wie in Österreich sieht die dritte Variante einen generellen Lockdown vor. Dies für zwei oder drei Wochen – ein sogenannter Wellenbrecher.
Ob der Gesundheitsminister diese Möglichkeiten tatsächlich so vorschlägt, ist nicht klar. Ein Lockdown dürfte es zudem sehr schwer haben im Bundesrat. Bundesrätin Keller-Sutter hat einen solchen in der SRF-Sendung «Rundschau» kategorisch abgelehnt.
Dass der Bundesrat den Kantonen neue Massnahmen vorschlägt, ist jedoch ziemlich sicher. Keller-Sutter hat den Lockdown in der «Rundschau» zwar abgelehnt, gleichzeitig aber mögliche erneute Verschärfungen angekündigt. Man werde darüber diskutieren müssen, ob die 2G-Regel zur Anwendung kommen und die Maskenpflicht ausgeweitet werden soll, sagte die Freisinnige.
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Die grössten Chancen dürfte die flächendeckende Einführung von 2G haben. Dies sei die mildeste mögliche nächste Massnahme. «Vor ein paar Wochen hielt ich das für nicht mehrheitsfähig. Doch die Pandemie lehrt uns, dass man keine solchen Beurteilungen abgeben sollte», erklärte Keller-Sutter.
Möglich seien auch eine Ausweitung der Maskenpflicht und Fernunterricht an Universitäten, sagte die Justizministerin.
Allfällige Massnahmen, die der Bundesrat morgen vorstellt, müssten zuerst von den Kantonen abgesegnet werden. Doch angesichts der Infektionszahlen und der Situation in den Spitälern dürfte der Bund nicht um Verschärfungen herumkommen. Am Mittwoch wurde mit 12'598 Fällen die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie registriert. Spitäler aus der ganzen Schweiz beklagen zudem seit Wochen, dass sie am Anschlag seien. (dfr)
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