Die zweiten Corona-Weihnachten steht vor der Tür: Masken zur Vorspeise, Zertifikat zum Hauptgang, und Social Distancing zum Dessert.
Die grosse Frage an Weihnacht wird sein: Wie können wir Familienfeiern und Freizeitaktivitäten geniessen, ohne Sorgen zu haben, dass die gemütliche Familienfeier zum Superspreader-Event wird?
Um das auszuloten, hat die Westschweizer Zeitung «Le Temps» über 30 Schweizer Corona-Fachleute befragt, welche Aktivitäten für sie infrage kämen während der Festtage. Eine Mehrheit der Wissenschaftler findet generationenübergreifende Familienessen akzeptabel. Hingegen kommen für die Wissenschaftler Firmenfeste, Besuche von Sportspielen, Konzerte in geschlossenen Räumen oder Reisen mit dem Flugzeug nicht in Frage.
Der Fragenkatalog:
In Bezug auf das Familienessen sind die Meinungen geteilt: 56 Prozent der Experten würden an einem generationenübergreifendes Treffen im Dezember teilnehmen, 44 Prozent lehnten das ab.
«Le Temps» hakte nach: Was wäre, wenn alle Personen, die am Fest teilnehmen, geimpft oder genesen sind? Hier würden immerhin 65 Prozent zu «Ja» tendieren, 15 Prozente sagten weiterhin «Nein» und 21 Prozent sagten «Ja, aber nur mit Covid-Zertifikat».
Weiter wollte «Le Temps» wissen, wie viele Personen an so einem Treffen maximal teilnehmen sollten. Auch hier sind die Meinungen der Experten geteilt: Für maximal sechs Personen votierten 15 Prozent der Befragten, für maximal acht Personen 29 Prozent der Befragten für maximal zehn Personen 44 Prozent der Befragten und für mehr als zehn Personen 12 Prozent der Befragten.
«Le Temps» fragte die Experten: Würden Sie in einem Restaurant essen oder in einer Bar etwas trinken, mit Covid-Zertifikat und Masken? 76 Prozent der Experten antworteten mit «Ja» und nur 23 Prozent mit «Nein»
«Le Temps» wollte wissen, ob die befragten Experten an eine Firmen-Weihnachtsfeier gehen würde. 76 Prozent sagten entschlossen «Nein», neun Prozent sähen kein Problem dabei und 15 Prozent sagen «Ja, aber nur mit Maskenpflicht».
79 Prozent der befragten Experten würden auf keinen Fall an einer Sportveranstaltung oder an einem Konzert in einem Innenraum teilnehmen, neun Prozente sagten «Ja» und 15 Prozent sagten «Ja, aber nur mit Maske». Ähnlich sind die Zahlen bei öffentlichen, religiösen Feiern in Innenräumen: 71 Prozent würden nicht teilnehmen, 29 Prozent nur mit Maske.
Die Frage «Würden Sie Ski fahren oder eine andere Aktivität in den Bergen ausüben?» und die Experten antworteten 12 Prozent mit «Nein», 59 Prozent mit «Ja» und 29 Prozent mit «Ja, aber nur mit Maske».
Auf die weiterführende Frage, ob die Experten auch mit einer geschlossenen Bahn (Gondelbahn, Seilbahn) fahren würden, sagten 26 Prozent «Nein», 12 Prozent «Ja» und 62 Prozent «Ja, aber nur mit Maske».
Würden sie ins Kino? 50 Prozent sagten «Nein», neun Prozent sagten «Ja» und 41 Prozent sagten «Ja, aber nur mit Maske»
Würden sie ins Fitness? 65 Prozent sagten «Nein», 12 Prozent sagten «Ja», 15 Prozent sagten «Ja, aber nur mit Maske» und neun Prozent sagten «Ja, aber nicht in einen Gruppenkurs»
Au die Frage «Würden sie mit dem Flugzeug in die Ferien?» sagten 68 Prozent «Nein» und 32 Prozent «Ja». In einen Kanton mit hoher Inzidenz würden 41 Prozent nicht reisen und 38 Prozent nur mit Maske.
Abschliessend fragte «Le Temps» die Experten: «Halten Sie es angesichts der epidemischen Situation für sinnvoll, Kinder ohne Mundschutz vor den Ferien in die Schule zu schicken?»
Die Experten sprechen sich mit grosser Mehrheit für eine Maksenpflicht in den Schulen aus – nämlich 70 Prozent. Lediglich 30 Prozent finden eine Maskenpflicht in den Schulen vor den Weihnachtsferien nicht sinnvoll.
(yam/sda)