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Studie zeigt: Im Winter droht der Schweiz ein gigantisches Stromdefizit

Studie zeigt: Im Winter droht der Schweiz ein gigantisches Stromdefizit

07.07.2019, 02:1507.07.2019, 14:56
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Um das Land klimafreundlicher zu machen, will die Schweiz Benziner durch Elektroautos und fossile Heizungen durch Wärmepumpen ersetzen. Gleichzeitig plant das Land den Atomausstieg. Forscher der Empa wollten nun herausfinden, wie gross der dadurch verursachte Mehrbedarf an Strom ist und wann er genau anfällt.

Die Erkenntnisse ihrer soeben publizierten Studie sind brisant. Die Forscher gingen von der folgenden Annahme aus: Wir Schweizer legen 20 Prozent der gefahrenen Kilometer mit Elektroautos zurück und beheizen 75 Prozent unserer Häuser mit Wärmepumpen – dies, nachdem der Wärmebedarf dieser Gebäude durch Sanierungen bereits um rund 40 Prozent reduziert wurde.

Die Folge: Unser Strombedarf würde um fast 25 Prozent wachsen. Der grösste Teil dieses zusätzlichen Bedarfs würde im Winter anfallen. «Im Winterhalbjahr würden uns gemäss unserer Studie 22 Terawattstunden Strom fehlen», erklärt Forscher Martin Rüdisüli von der Abteilung Urban Energy Systems der Empa in der NZZ am Sonntag. «Das ist eine enorm grosse Menge.»

In den letzten Jahren lag das Defizit im Winterhalbjahr im Schnitt bei rund 4 Terawattstunden – fünfeinhalbmal tiefer. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr produzierten alle Schweizer Kernkraftwerke zusammen knapp 25 Terawattstunden Strom.

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175 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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fools garden
07.07.2019 07:51registriert April 2019
Windräder will niemand, Atom und Kohlekraftwerke sowieso nicht. Staumauern erhöhen wird auch beschumpfen und Solarpänel auf den Dächern sind auch nicht so richtig passend für's Ortsbild.
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Ökonometriker
07.07.2019 04:21registriert Januar 2017
Doch wie können wir diese Energielücke stopfen? Kohlestrom zu importieren würde bedeuten, dass die ganzen Umweltschutzmassnahmen für die Katz sind. Wer eine Wärmepumpe mit Kohlestrom betreibt, kann genau so gut mit Öl heizen.
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nick11
07.07.2019 08:54registriert Oktober 2015
wie wäre es mit etwas mehr Hintergrundinfos? Über welchen Zeitraum wird hier gesprochen? 10 Jahre, 20? Wie hat sich die Stromproduktion in den letzten 10-20 Jahren entwickelt? Kann das abgedeckt werden?
So wie der Artikel geschrieben ist lässt er viel zu viele Feagen offen und lässt uns Leser in Polemik verfallen....
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