«Sie finden nichts darüber, dass sich promiske Homosexuelle zwischen 30 und 40 das Leben nehmen, weil der Analmuskel nicht mehr hält, was er verspricht»: Mit diesen und weiteren schwulenfeindlichen Aussagen sorgte der Zürcher SVP-Gemeinderat Daniel Regli im Stadtzürcher Parlament nicht nur für schallendes Gelächter, sondern auch für entsetzte Gesichter.
Etliche Parlamentarier versuchten, ihn mit Zwischenrufen zu unterbrechen, andere verliessen den Saal.
Die ausfälligen Bemerkungen sorgen auch innerhalb der Partei für Kopfschütteln: SVP-Stadtparteipräsident Mauro Tuena – der selbst öfters zum verbalen Zweihänder greift – findet die Aussagen «daneben». «Das ist keine Wortwahl, welche die SVP gebraucht; davon distanzieren wir uns», sagt er zum Tages-Anzeiger.
SVP-Fraktionschef Martin Götzl habe Regli nach der Debatte vom Samstag zur Rede gestellt. «Für mich ist die Sache damit erledigt.»
Ganz anders sehen dies die Jungsozialisten. In einer Medienmitteilung fordern sie den Rücktritt Reglis. Der Politiker, der sich selbst als «Christ» beschreibe, könne von Glück reden, dass die Rassismus-Strafnorm diskriminierende Aussagen gegenüber Homosexuellen nicht erfasse, sagt Lara Can, Co-Präsidentin der Zürcher Juso.
«Ich will ihn nicht mehr sehen», sagt SP-Co-Präsident Merco Denoth zum Tagi. Die SP unterstützt die Rücktrittsforderung ihrer Jungpartei.
Für Regli kommt ein Rücktritt aber nicht infrage. Gegenüber dem Tages-Anzeiger räumt er bloss ein, dass sein Votum «heftig» gewesen sei.
(amü)