Der ehemalige «Arena»-Moderator Jonas Projer soll FDP-Generalsekretär werden, wie die Partei am Donnerstag weiter mitteilte. Projer soll, im Falle einer Wahl, seine Stelle per Anfang Juli 2024 antreten. Der 42-Jährige Zürcher war zuvor als Journalist und Fernsehmoderator tätig. Unter anderem war er auch für das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) als EU-Korrespondent in Brüssel und von 2021 bis 2023 als Chefredaktor «NZZ am Sonntag» tätig.
Jon Fanzun, der aktuelle Generalsekretär, wird nach etwas mehr als zwei Jahren in der Funktion eine neue berufliche Herausforderung suchen, heisst in der Medienmitteilung weiter. Er wird an der Delegiertenversammlung vom 22. Juni 2024 verabschiedet. Das FDP-Präsidium schlägt deshalb Jonas Projer als neuen Generalsekretär vor. Falls er von der Partei gewählt wird, würde er die Stelle am 1. Juli 2024 antreten.
Projer ist ein bekanntes Gesicht im Politikjournalismus: Er war Auslandkorrespondent in Brüssel, danach war er Moderator der «Arena» und Leiter der politischen Talksendungen beim SRF. Nach einem kurzen Abstecher zu «Blick TV» war er zwei Jahre bei der «NZZ am Sonntag». Dort übernahm er die Chefredaktion. Seine Ernennung stiess innerhalb der Redaktion nicht nur auf Gegenliebe. Am Ende räumte er seinen Posten aufgrund «strategischer Differenzen».
Gegenüber dem Branchenmagazin Persoenlich.com sagt Projer: «Ich freue mich sehr über diesen Vorschlag.» Und weiter: «Gewählt wird ein neuer Generalsekretär aber durch die Parteipräsidentenkonferenz. Es würde mich sehr reizen, mich gemeinsam mit Thierry und dem ganzen Team für eine liberale Zukunft der Schweiz einzusetzen.»
Das Generalsekretariat ist die politische Stabs- und administrative Zentralstelle einer Partei. Es obliegen ihm insbesondere die Vorbereitung der Sitzungen der Partei- und Fachorgane, die Organisation von Parteiveranstaltungen, das Erstellen von Anträgen an die Parteiorgane und die Koordination derer Aktivitäten, der Kontakt zu den Kantonalsekretären, die Information und die Erledigung der administrativen Arbeiten.
Ausserdem stellt sich Aargauer Ständerat Thierry Burkart trotz der Wahlniederlage seiner Partei im Oktober 2023 für eine weitere zweijährige Amtsperiode als Präsident der FDP zur Verfügung. Seit 2021 amtiert Burkart als Parteipräsident. Der 48-jährige Rechtsanwalt aus Baden AG politisierte ab 2015 im Nationalrat und von 2019 an im Ständerat.
Zuletzt wurde Burkart bei den eidgenössischen Wahlen im vergangenen Oktober im 1. Wahlgang als Ständerat bestätigt. Seine Partei verlor bei den eidgenössischen Wahlen jedoch sowohl im Stände- als auch im Nationalrat je einen Sitz.
Zuletzt sagte Burkart an der FDP-Delegiertenversammlung im Januar in Zug, dass die Partei das Ziel bei den Wahlen 2023 verfehlt habe. Als Grund nannte er unter anderem das «Debakel um die Credit Suisse». Dieses hätte die Wahrnehmung der Partei in der Bevölkerung negativ beeinflusst.
Ständerat Andrea Caroni (AR), Nationalrat Andri Silberschmidt (ZH) und die Tessiner Grossrätin Alessandra Gianella kandidieren gemäss den Angaben erneut fürs Vizepräsidium.
Die Freiburger Ständerätin Johanna Gapany sowie der Walliser Nationalrat Philippe Nantermod verzichteten auf eine weitere Amtszeit im Vizepräsidium. Beide wollen nach drei respektive acht Jahren mehr Zeit für ihre jungen Familien haben.
Die Parteileitung habe den Prozess, das Vizepräsidium mit Vertretern der Romandie wieder zu komplettieren, bereits gestartet. Präsidium und Parteivorstand sollen an der FDP-Delegiertenversammlung am 22. Juni gewählt werden. (saw/jaw/sda)
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