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Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), wird im Herbst abtreten. Im Livestream und Ticker kannst du seine Pressekonferenz verfolgen.
01.03.2024, 14:0201.03.2024, 14:38
In Kürze wird hier eine Zusammenfassung publiziert.
Ein Journalist fragt Jordan nach seinen Plänen für die Zeit nach dem Rücktritt: «Gehen Sie bald fischen, oder wie sieht Ihre Pension aus?» Jordan wiederholt sich: «Ich habe noch keine Pläne für die Zukunft.» Er werde noch bis September 100 Prozent geben und sich erst dann mit der Zukunft auseinander setzen.
Nun kommt die Fragerunde auf seine Nachfolge zu reden. Thomas Jordan betont dabei gleich mehrfache, nichts zum weiteren Vorgehen der Neubesetzung der SNB-Spitze sagen zu können. «Zu meiner Nachfolge kann ich nichts sagen.»
Klar ist laut dem SNB-Chef demnach einzig, dass der Bankrat der Nationalbank einen Vorschlag machen werde und der Bundesrat diesen schliesslich genehmigen müsse. (sat)
Bild: keystone
Warum verlässt Thomas Jordan den Posten als SNB-Präsident bereits mit 61 Jahren und wartet nicht seine offizielle Pensionierung ab? «Ich habe noch keine konkreten Pläne», sagt er auf eine weitere Frage aus der Medienrunde.
Er könne jedoch versichern, dass er sein Mandat bis zum Ausscheiden aus dem Amt wahrnehmen werden. (sat)
Kein Wort verliert Thomas Jordan bislang zum noch ausstehenden Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) des Parlaments zur Not-Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Dieser soll laut einer PUK-Mitteilung von dieser Woche Ende Jahr erscheinen.
Nun beginnt die Fragerunde für die Journalistinnen und Journalisten. Und wie erwartet, kommt das Thema gleich mit der ersten Frage auf den Tisch.
«Mein Rücktritt hat damit überhaupt keinen Zusammenhang», sagt Thomas Jordan. Er habe keine Kenntnis über die Pläne der PUK. Dann betont der scheidende Nationalbankpräsident, dass die Zusammenarbeit der Behörden in dem Fall immer geklappt habe. (sat)
Jordan verteidigt in seiner Abschiedsrede das Vorgehen der Nationalbank in den verschiedensten Krisen seiner Amtszeit – von der UBS-CS-Übernahme vor bald einem Jahr, über die Reaktion der SNB auf die Coronapandemie bis zum jahrelangen Kampf gegen die starke Aufwertung des Frankens. Hier hatte die Nationalbank nicht zuletzt zum viel diskutieren Mittel der Negativzinsen gegriffen.
«Die gute Geldpolitik stand immer im Zentrum unserer Arbeit», sagt Jordan. Und dabei seien «nie Interessen einzelner Gruppen» an erster Stelle gestanden, sondern jene des Landes. Und zum Abschluss pocht Jordan nochmals auf die Unabhängigkeit der Nationalbank. «Diese ist zentral - für die Nationalbank wie auch für das Land». (sat)
Ein zentraler Pfeiler des Erfolgsmodells Schweiz sei die Unabhängigkeit der SNB. Jordan sei froh, dass dies auch die Politik verstanden werde. Er bedankt sich bei dem Bankrat und den Mitarbeitenden der SNB.
Für viele kommt Jordans Entscheidung überraschend. Er meint: «Die Krisen der letzten Jahre haben keinen Rücktritt zugelassen.» Unter anderem spricht er die Covid-Pandemie, den Ukraine-Krieg sowie das Credit-Suisse-Debakel an. Nun, durch die «Sicherung der Finanzstabilität und der Preisstabilität», sei sein Rücktritt möglich geworden.
Er sei 27 Jahre bei der Bank gewesen. Es seien intensive und herausfordende Zeiten gewesen. Er habe die ganze Bank kennenlernen können und viel von den Chefs und Kolleginnen und Kollegen gelernt.
Er habe die Bank gestern Abend informiert. Der Ukraine-Krieg und die Instabilität habe keinen Rücktritt zugelassen. Die SNB habe sich aber organisatorisch und personell verstärken gekommen.
Aus diesem Grund bin ich zum Schluss gekommen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt zum Rücktritt gekommen ist.
Kurz vor der Medienkonferenz von Thomas Jordan in Zürich hat sich am Freitag in Bern auch die Landesregierung mit dem Rücktritt des Nationalbankers befasst. Dies im Rahmen der ordentlichen des Bundesrats, wie dessen Sprecher André Simonazzi am Nachmittag vor den Medien sagte. «Der Bundesrat dankt Thomas Jordan für sein maximales Engagement», erklärte Simonazzi im Medienzentrum.
Den Nachfolgeentscheid fälle der Bundesrat «wie immer» in Kenntnis eines Vorschlags des Bankrats der Schweizerischen Nationalbank (SNB), wie Bundesratssprecher André Simonazzi am Freitag an einer Medienkonferenz der Landesregierung sagte. Die SNB hatte Jordans Rücktritt am Morgen bekanntgegeben. (sda/mg/sat)
Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, hat am Freitagmorgen seinen Rücktritt bekannt gegeben. Um 14 Uhr erklärt er persönlich seine Beweggründe und wie es mit der Nationalbank weiter geht. Wir tickern hier live.
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