Die Basler SP-Ständerätin
Anita Fetz spricht von einer «orchestrierten Kampagne» der rechtskonservativen und rechtspopulistischen Kräfte, die international sehr gut vernetzt seien. Die Hauptziele seien völlig falsch dargestellt worden. Der Pakt sei von rechts aussen
dämonisiert worden. Leider habe das dazu geführt, dass die
«opportunistische Mitte» mangels Rückgrat nun auch gegen den Pakt sei. Sie sei auch
nicht über jedes Detail glücklich – etwa den Passus zu den Medien – aber das sei bei jedem Kompromiss so. Die Schweiz könne diesen Pakt mit Vorbehalten bei jenen Punkten unterzeichnen, mit denen sie nicht einverstanden sei.
Aber die Migration sei neben dem Klimawandel die grosse Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Der Pakt verpflichte keinesfalls nur die Zielländer, sondern auch Herkunfts- und Transitländer. Mit Blick etwa auf die Fussball-WM 2022 in Katar sei sichtbar, in welch
sklavenähnlichen Zuständen gewisse Arbeitsmigranten leben müssten. Hier setze der Migrationspakt an. Eine Nicht-Zustimmung der Schweiz wäre politisch ein schlechtes Signal. Denn er sei im Interesse der Schweiz. Ein Abseitsstehen gefährde etwa Rücknahmeabkommen mit afrikanischen Staaten und ramponiere die Guten Dienste der Schweiz.