Techniker der Fluggesellschaft Swiss und General Electric haben mit dem Austausch des Triebwerks am gestrandeten Swiss-Flieger begonnen. Dessen automatische Abschaltung hatte die Boeing 777-300ER am vergangenen Mittwoch auf dem Weg von Zürich nach Los Angeles zu einer Sicherheitslandung im arktischen Iqaluit gezwungen.
Die Bedingungen vor Ort sind schwierig: Die Arbeiten müssen im Freien bei eisigen Temperaturen ausgeführt werden, denn der Flughafen verfügt über keinen Hangar. Immerhin ein beheiztes Zelt gibt es, wie ein Bild auf Twitter zeigt:
@flyswiss 777 #engine #change is moving along nicely, #tent is now #erected and #heat is #blasting inside pic.twitter.com/ksO1L8bH6M
— YellowBonz69 (@BonzBrooks) February 5, 2017
Das Ersatztriebwerk vom Typ GE90-115B hatte die Swiss in Zürich an Lager und konnte am Samstag mit einer gecharterten Frachtmaschine nach Iqaluit geflogen werden. Nicht zufällig kam die riesige Antonow-124 zum Einsatz: Das Triebwerk wiegt knapp 9 Tonnen und hat einen Durchmesser von fast vier Metern – so viel wie der Rumpf eines Airbus A320.
Huge #Antonov aircraft flies engine to #Nunavut for stranded @FlySWISS jet https://t.co/X8edxofykp pic.twitter.com/dMWIVMJbou
— Nunatsiaq News (@NunatsiaqNews) February 4, 2017
Wie lange die Arbeiten dauern werden, ist laut Swiss noch nicht absehbar. Sicher ist, es wird eine teure Übung: Die Stückkosten eines GE90-Triebwerks betragen um die 25 Millionen Franken. Eine Antonov-124 zu chartern, dürfte eine weitere Million kosten. Hinzu kommt die Behebung möglicher Standschäden, da das Flugzeug während mehreren Tagen extremer Kälte, Eis und Schnee ausgesetzt ist. In welchem Ausmass der Triebwerkshersteller General Electric für die Kosten aufkommt – die Triple Seven wurde erst im vergangenen Mai ausgeliefert – ist laut Swiss noch Gegenstand von Abklärungen.