Im Kampf gegen Krebserkrankungen bei Kindern bleibt der gesellschaftspolitische Handlungsbedarf nach Ansicht des Dachverbandes Kinderkrebs Schweiz gross. Bei der Entwicklung neuer Medikamente und Therapien seien Betroffene nach wie vor stark benachteiligt.
Kinder und Jugendliche erkrankten an anderen Krebsarten als Erwachsene, schrieb der Dachverband am Samstag in einer Mitteilung anlässlich des internationalen Kinderkrebstags. Sie benötigten darum eine speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Forschung. Da Kinderkrebs selten und damit für die Pharmaindustrie wenig lukrativ sei, mache die Entwicklung neuer Medikamente aber nur langsam Fortschritte.
Die Forschung in diesem Bereich finde daher hauptsächlich an Kinderspitälern und akademischen Einrichtungen statt. Diese seien jedoch chronisch unterfinanziert und auf Spenden und Drittmittel angewiesen.
Zudem leiden laut dem Verband rund 80 Prozent der Betroffenen, die erfolgreich behandelt werden können, an Spätfolgen von Krankheit und Therapie. Insbesondere was die Integration in Schule und Berufswelt angehe, blieben die Herausforderungen gross.
In den letzten Jahren habe es jedoch auch grosse Fortschritte gegeben, hob der Dachverband hervor. Als Meilensteine nannte er die Einführung eines 14-wöchigen Betreuungsurlaubs für Eltern schwer kranker Kinder und Verbesserungen bei der Versorgung mit lebensrettenden Medikamenten.
Den Angaben zufolge erkranken jedes Jahr allein in der Schweiz 350 Kinder und Jugendliche neu an Krebs. Noch immer stirbt fast jede Woche ein Kind an der Krankheit. (sda)