Schweiz
SBB

Steuerzahler sollen Gotthard-Tunnel nicht zweimal bezahlen

Stefan Meierhans, Schweizer Preisueberwacher, vor der Jahresmedienkonferenz, am Donnerstag, 26. Febraur 2015, in Bern. Der Preisueberwacher will dieses Jahr der Politik genauer auf die Finger schauen. ...
Ist sich wieder einmal nicht einig mit der SBB: Preisüberwacher Stefan Meierhans.
Bild: KEYSTONE

Preisüberwacher will verhindern, dass die Fahrt durch den neuen Gotthardtunnel teurer wird

17.07.2016, 05:3917.07.2016, 10:36
Mehr «Schweiz»

Der Steuerzahler, der den Gotthardtunnel finanziert hat, soll für die Bahnfahrt durch die neue Röhre mehr bezahlen – das geht dem Preisüberwacher zu weit. Stefan Meierhans hat laut der «NZZ am Sonntag» seinen Einspruch gegen den Plan eingelegt, dass SBB-Tickets auf der Gotthardstrecke ab Dezember mehr kosten sollen.

Die SBB wollen offenbar einen Franken oder gut 2,6 Prozent mehr verlangen als heute auf der Bergstrecke. Begründung: Bessere Qualität dank der neuen Verbindung, welche die Fahrt ins Tessin um rund eine halbe Stunde verkürzt. Für den Preisüberwacher kommt das aber laut dem Blatt nicht in Frage, weil so der (bahnfahrende) Steuerzahler zweimal zur Kasse gebeten würde.

Die Uneinigkeit um den Billettpreis am Gotthard ist Teil eines grösseren Streits. Der Preisüberwacher wehrt sich grundsätzlich gegen die geplante Tariferhöhung des Verbandes öffentlicher Verkehr (VöV), nach dessen Willen die Billetts im Schnitt rund drei Prozent teurer werden sollen. Der Aufschlag sollte laut Meierhans tiefer ausfallen. Die Gespräche verlaufen nach seinen Angaben aber «schwierig».

Kommt es nicht zu einer Einigung, könnten die Bahnen laut «NZZ am Sonntag» die Preiserhöhung dennoch verordnen. Sie riskieren dann aber ein Bussenverfahren, das ihnen nebst einer Strafe von bis zu 100'000 Franken vor allem einen Imageschaden einbringen dürfte. Richter in diesem Verfahren wäre Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann. (trs) 

Wie der Teufel dank der NEAT aus dem Gotthard verscheucht wurde: Die Geschichte des längsten Tunnels der Welt

1 / 33
Wie der Teufel dank der NEAT aus dem Gotthard verscheucht wurde: Die Geschichte des längsten Tunnels der Welt
So hat alles angefangen: Der Ingenieur Eduard Gruner beschreibt 1947 in der Zeitschrift «Prisma» die Idee eines Gotthard-Basistunnels als Teil eines Schnellbahnsystems. Die Strecke sollte Teil eines Europa-Afrika-Expresses sein. Die Visionäre im «Prisma» hatten auch noch ganz andere Ideen: So sollte eine Hängeschnellbahn dereinst die Strecke Zürich – Winterthur auf sieben Minuten verkürzen.
... Mehr lesen
quelle: pd
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Eröffnung des Gotthard-Basistunnels

1 / 12
Eröffnung des Gotthard-Basistunnels
Der Gotthard Basistunnel ist mit rund 57 Kilometer der längste Tunnel der Welt. Hier Westroehre des Gotthard Basistunnels fotografiert vom Zugangstollen Amsteg Richtung Sueden. (Bild: KEYSTONE)
quelle: gaetan bally / gaetan bally
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Eklat in der SVP: Christian Imark stellt pikante Forderung an Magdalena Martullo-Blocher
Das ist höchst ungewöhnlich. Energiespezialist Imark greift SVP-Vizepräsidentin Martullo-Blocher offen an. Sein Vorwurf: Mit ihrem Nein zum Stromgesetz gefährde sie langfristige Parteiinteressen.

Auf der einen Seite steht Christian Imark. Der SVP-Nationalrat aus Solothurn brachte am 2021 das CO₂-Gesetz praktisch im Alleingang zum Absturz. Im Februar 2024 reichte er als Mitglied des Initiativkomitees die Blackoutinitiative ein, die neue AKW wieder erlauben will. Und 2023 war er als Vertreter der Energiekommission (Urek) verantwortlich dafür, dass die SVP-Fraktion das Stromgesetz von SVP-Bundesrat Albert Rösti mit 36:18 Stimmen absegnete. Die Volksabstimmung findet am 9. Juni statt.

Zur Story