Schweiz
SBB

Ab Oktober muss alles sitzen: Testbetrieb für NEAT-Teilstrecke startet

Ab Oktober muss alles sitzen: Testbetrieb für NEAT-Teilstrecke startet

24.08.2015, 16:3924.08.2015, 16:49
Mehr «Schweiz»

Wie der Teufel dank der Neat aus dem Gotthard verscheucht wurde: Die Geschichte des längsten Tunnels der Welt

1 / 33
Wie der Teufel dank der NEAT aus dem Gotthard verscheucht wurde: Die Geschichte des längsten Tunnels der Welt
So hat alles angefangen: Der Ingenieur Eduard Gruner beschreibt 1947 in der Zeitschrift «Prisma» die Idee eines Gotthard-Basistunnels als Teil eines Schnellbahnsystems. Die Strecke sollte Teil eines Europa-Afrika-Expresses sein. Die Visionäre im «Prisma» hatten auch noch ganz andere Ideen: So sollte eine Hängeschnellbahn dereinst die Strecke Zürich – Winterthur auf sieben Minuten verkürzen.
... Mehr lesen
quelle: pd
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Ab Oktober rauschen die ersten Testzüge durch den Gotthard-Basistunnel. Alle Tunnelsysteme müssen bis dann nahtlos ineinander greifen. Am 1. Juni 2016 soll die 57 Kilometer lange Teilstrecke der NEAT dann feierlich eröffnet werden.

Sämtliche Bahntechnikarbeiten seien abgeschlossen, sagte Marco Hürzeler von der Alptransit Gotthard AG am Montag bei einem Medienanlass in Erstfeld UR - 282 Tage vor der feierlichen Eröffnung war es zugleich die letzte Gelegenheit für Medienvertreter, den Tunnel zu besichtigen.

In den kommenden Wochen muss das Bundesamt für Verkehr noch die Freigabe für den Testbetrieb erteilen. Dieser soll am 1. Oktober beginnen.

Bis dahin müssten alle Systeme aufeinander abgestimmt werden: Beleuchtung, Belüftung, Weichenstellung und auch die Telekommunikation. Durchgespielt werden auch die Sicherheitsszenarien, die im Ernstfall reibungslos funktionieren müssen.

Neben den jeweils 57 Kilometern Tunnelstrecke in beide Richtungen wurden weitere 38 Kilometer Stollen und Schächte zur Sicherung angelegt. Sie können auch be- und entlüftet werden, sollte ein Zug im Tunnel in Brand geraten und die Evakuierung der Passagiere nötig sein.

«Wenn der Tunnel eröffnet ist, handelt es sich um das sicherste Teilstück des Schweizer Bahnnetzes», sagte Renzo Simoni, Chef der Alptransit Gotthard.

Winterbetrieb mit Tücken

Bild
Bild: Wikimedia Commons

Der Winterbetrieb des Tunnels stellt eine besondere Herausforderung dar: Grosse Temperaturunterschiede von bis zu 40 Grad können die Zugtechnik belasten.

Die Tunnelröhren müssen das ganze Jahr über auf 28 Grad herunter gekühlt werden – ohne diese Klimatisierung würden durch die «Gebirgsüberlagerung» im Tunnel Temperaturen von 45 Grad herrschen, sagte Simoni. An einigen Stellen der Strecke liegen über 2500 Meter hohe Bergmassive über dem Tunnel.

Eine andere Herausforderung erwartet Alptransit beim Personal: Viele Mitarbeiter seien vorerst nur bis 2016 im Gotthard-Basistunnel-Projekt beschäftigt. «Wir müssen dieses Fachwissen nun sichern», sagte Simoni.

Losverfahren für Tunnelpioniere

Nur 1000 Menschen können den neuen Tunnel bei der feierlichen Eröffnung am 1. Juni durchfahren. Wer zur Jungfernfahrt einsteigen darf, entscheidet das Losverfahren.

Dieses beginnt im Januar 2016. Bei der Tunneleröffnung würden dann 500 Menschen in Richtung Norden und 500 Menschen in Richtung Süden im Jahrhundertbauwerk unterwegs sein, sagte der Alptransit-Gotthard-Chef. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Das sind aktuell die 10 beliebtesten Elektroautos
Ein E-Auto von Skoda verkauft sich in der Schweiz derzeit besonders gut. Über das ganze Jahr hat aber ein Modell von Tesla die Nase vorn. Nicht in Fahrt kommen bei uns die chinesischen Autobauer.

Im November wurden in der Schweiz 4143 Elektroautos neu zugelassen. «Stromer» machen 21,1 Prozent des Marktes aus und damit geringfügig weniger als vor einem Jahr mit 21,6 Prozent.

Im gesamten Jahresverlauf ist Teslas Model Y das mit grossem Abstand meistverkaufte Elektroauto zwischen Romanshorn und Genf. Im November aber grüsst ein anderes E-Auto von der Spitze: Skodas Elektro-SUV Enyaq holt sich in der Monatsrangliste die Spitzenposition, knapp vor dem Model Y und Audis Q4.

Zur Story